Dalai Lama XIV. – Kâlachakra-Tantra
– Der Einweihungsritus – Der Ritualtext von Kädrup
Geleg Pälsangpo mit
detaillierten Erläuterungen des Vierzehnten Dalai Lama Tenzin
Gyatso -
Herausgegeben, aus dem Tibetischen übersetzt und mit einer
Einführung versehen von Jeffrey Hopkins – Berlin 2002. Englische Fassung: Dalai Lama XIV - The Kalachakra-Tantra - Rite of
Initiation for the Stage of Generation - A Commentary on the text of Kay-drup-ge-lek-bel-sang-bo by the
Forteenth Dalai Lama and the text itself - London 1985
Dieses Buch gilt als der offiziellste deutschsprachige Text zum
Thema, weil es teilweise vom XIV. Dalai Lama mitverfasst wurde. Es
beinhaltet sehr ausführlich die Beschreibung der sieben unteren
Einweihungsstufen des Kalachakra-Tantra und ist deswegen das Standardwerk
für die Grazer Kalachakra Ereignisse (2002), da dort diese sieben
Initiationsstufen (Wasser-, Kronen-, Seidenband-, Vajra
und Glocken-, Verhaltens-, Namens- und Erlaubnis-Einweihung) durchgeführt
werden. Diese sind öffentlich, im Gegensatz zu den acht folgenden höheren
und höchsten Einweihungen, obgleich auch hier ein kleiner Teil der
Initianten bevorzugt behandelt wird. Als Grundlage für die sieben unteren
Initiationen dient ein Text des Tsongkhapa
Schülers Chökyi Päl
(1357 – 1419), der das Original des Kalachakra-Tantra in eine
rituelle Form übersetzt hat. In der von Jeffrey Hopkins geschriebenen
Einleitung ist viel von "Altruismus" und von der "Reinheit
des Geistes" die Rede. Über die problematischen höheren
Einweihungsstufen mit ihren sexualmagischen Riten wird dagegen nur selten
ein Wort verloren, ebenso wie über die kriegerischen Passagen in dem
Tantra.
Aber einige unmissverständliche Andeutungen gibt es dennoch, in
diesem vom XIV. Dalai Lama selber redigierten Text. So ist in dem Abschnitt
über "Vier Möglichkeiten, Begierde für den spirituellen Weg nutzbar zu
machen", davon die Rede, dass in den Geheimriten reale Frauen
verwendet werden: "Und im Höchsten Yoga-Tantra
wird die mit der geschlechtlichen Vereinigung einhergehende Begierde für den
Weg genutzt." – heißt es dort. (35 siehe ebenfalls: 37) Auch von der
sexualmagischen "Spermaretention" wird
gesprochen: "Bei einer dieser Methoden macht man sich das
Glücksempfinden des Orgasmus zunutze (ohne allerdings einen Samenerguss
zuzulassen)." (36/37; siehe auch 101) Dass durch solche Techniken die
Energie der weiblichen Partnerin absorbiert werden soll, findet dagegen
keinerlei Erwähnung. (Siehe hierzu V. & V.
Trimondi – Der Schatten des Dalai Lama – 67 ff.) Der Spermaverlust gilt als eine der höchsten
Regelübertretungen und wird hart bestraft. Selbst Wesen, welche sich im
Bereich der Formlosigkeit aufhalten sollen – so der Text –"Tendenzen
zum Erguss" aufweisen. (271)
Ständig werden im Kalachakra-Tantra solche Wesenheiten wie
"zornvolle Könige", "unterirdische Könige der
Kobraschlangen", "zornvolle Göttinnen der Leichenstätten"
oder Schutzgottheiten angerufen, die in ihren Händen Schwerter, Haken,
Äxte, Hackmesser, Dreizacke, Schädelschalen, Totenkopfzepter und
abgeschlagene Köpfe halten. (41, 90 – 96) Auch in Träumen erscheint das
"Rad der Zeit" als ein aggressives Symbol: Kädrub
Geleg Pälsang, der
Kommentator des Kalachakra-Tantra, nach dessen Ausführungen der XIV.
Dalai Lama die öffentlichen Kalachakra-Einweihungen
durchführt, sah in einem Traum das Kalachakra als "ein großes Rad mit
Hunderten auf der Spitze stehenden Schwertern, deren Griffe zu Zentrum des
Rades wiesen." (151) - Nur mit ganz wenigen Sätzen wird in diesem Buch
der Shambhala-Krieg erwähnt, offensichtlich ein
Un-Thema, in dem vom XIV. Dalai Lama mit herausgegebenen Text. (68) - Die
Aufgabe des Ichs, die Verwandlung des Individuums in ein menschliches
Gefäß, in das die tibetischen Gottheiten eintreten, ist dagegen ein
ständiges Thema. "Du bist ein Gefäß für den großen Weg." – sagt
der ausführende Lama. (185) Das "Ich" wird systematisch
vernichtet und durch eine Gottheit ersetzt. Symbolisch wird der Schüler von
dem ausführenden Guru "verspeist" und dann
"wiedergeboren". Während des Rituals muss sich das
"Schülergefäß" ständig mit "göttlichem Stolz"
auffüllen. "Je mehr man solch einen Stolz kultivieren kann, umso mehr
leidet die Vorstellung von inhärenter Existenz [des eigenen Ichs] – die
Wurzel des Daseinskreislaufes." (75)
Das Kalachakra-Mandala wird als Wohnsitz
tibetischer Gottheiten dargestellt. (79) Einerseits erfährt man in
verschiedenen Schriftstücken über das Kalachakra-Tantra immer
wieder, durch den tantrischen Weg erlange man schon in diesem Leben
Erleuchtung, andererseits wird im vorliegenden Text das pure Gegenteil
behauptet: "Die Betreffenden sollten nicht den Wunsch hegen, schon in
diesem Leben Resultate zu sehen." (181) Letztendlich läuft das Ritual
darauf hinaus, dass der ausführende Kalachakra-Meister
die ganzen Energien für sich nutzbar macht, denn wie sonst ist dieser Satz
zu deuten: "Und kaum jemals findet man schließlich jemanden, der sich
nicht nur aufrichtig für das Geheime Mantra
Fahrzeug [gemeint ist das Kalachakra Ritual] interessiert, sondern im
Streben nach Buddhaschaft die darin enthaltenen
Methoden auch angemessen praktiziert." (206) Die Hundertausenden, an
den öffentlichen Einweihungen stehen also allenfalls im Banne des Tantras,
eine Erleuchtung in diesem Leben findet nicht statt. Es erscheint aber
schon als ein sehr hohes Privileg in der zukünftigen Shambhala Armee des Rudra Chakrin ("Zorniger
Raddreher") wiedergeboren zu werden.
Der Kalachakra-Meister muss von dem
Schüler in seinem "Vater- Mutter-Aspekt", d. h. als Androgyn imaginiert werden. (182) Androgynität gilt im Kalachakra-Tantra
als die höchste Machtakkumulation und als eine conditio sine qua non,
um einen Erleuchtungszustand zu erreichen. Der Lehrer legt dem Schüler
einen Vajra (ein Ritualgegenstand) auf den Kopf,
und fordert ihn auf, über die geheimen Riten zu schweigen: "Er [der Vajra] wird Dir den Kopf spalten, falls du über diese
Methode mit jemandem sprichst, der dafür nicht qualifiziert ist." (249) Zudem droht der Meister dem
ungehorsamen Schüler mit der Hölle: "Was ich Dir auftrage, das musst
Du tun. Du sollst mich nicht gering schätzen, und falls du es tust, wird
die Zeit des Todes kommen, ohne dass die Angst von Dir weicht, und du wirst
in eine Hölle stürzen." (251) Das sind Worte, die im vorliegenden Text
vom XIV. Dalai Lama artikuliert werden.
Auch wenn sich der Schüler immer wieder verpflichten muss,
bestimmte Gelübde und ethischen
Verhaltensweisen einzuhalten, so kommt doch der Augenblick in der siebten Einweihungsstufe
("Erlaubnis-Einweihung"), wo "Untaten" und Verbrechen
im Namen des Dharmas zu begangen werden sollen. Dazu zählen: töten, lügen,
stehlen, die Ehe brechen, Alkohol trinken, sexuell mit Mädchen aus den
Unterklassen verkehren. (363/364) Der XIV. Dalai Lama selber legitimiert es
in der Kommentierung dieser Stelle, wenn ein Kalachakra-Initiant
eine Person tötet: "Von Mitgefühl motiviert, könnten diejenigen aus
der Buddha-Familie von Akshobhya [die Vajra-Familie] – unter bestimmten Umständen – Menschen
töten, die der Lehre Schaden zufügen [!] beziehungsweise die empfindende
Wesen hassen und sich anschicken, abscheuliche und unheilvolle Handlungen
zu begehen, von denen sie mit anderen Mitteln nicht abzuhalten sind."
(363 – 365) Der Kommentar des XIV. Dalai Lama versucht nun, diese Untaten
und Verbrechen aus dem Mitgefühlsgebot heraus zu legitimieren. Dies ist
eine bewusste Beschönigung. Der gesamte Tantrismus beruht auf dem Prinzip
der Normverletzung, um sich einen normlosen Zustand zu versetzen. (Siehe
hierzu: V. & V. Trimondi – Der Schatten des
Dalai Lama – 111 ff.) Deshalb wirken die Begründungen die der Dalai
Lama für Mord, Ehebruch, Diebstahl, Lüge usw. gibt äußerst bizarr. (364 –
366) Das Kapitel "Hinweise auf die Läuterungs-Phänomene" (363 –
367) zeigen wohl am deutlichsten in diesem Buch, worum es bei den
"Riten" des Kalachakra-Tantra im Kern geht, um die
Erreichung eines übermenschlichen Zustandes jenseits humaner Werte. In den
geheimen höheren und höchsten Einweihungsstufen, die in diesem Text nicht
beschrieben sind, kommen diese Riten zur Durchführung. (Siehe hierzu
ausführlich: V. & V. Trimondi – Hitler-Buddha-Krishna - 484 ff. )
Die gesamte Komplexität der
Riten, die in diesem Buch beschrieben werden, können in ihrer Dimension nur
bei einer Kenntnis der höchsten Einweihungsstufen verstanden werden. Sie
spiegeln sozusagen auf einer unteren Ebene das wider, was auf den höheren
Ebenen stattfindet. Im Kern haben sie alle eine sexualmagische Bedeutung,
die den an den öffentlichen Veranstaltungen Teilnehmenden völlig
verschlüsselt bleibt.
Seine Heiligkeit
der Dalai Lama - Kalachakra–Tantra - Der Einweihungsritus
- Theseus Verlag – Berlin 2002
Hinweise auf die Läuterungs–Phänomene
(Seiten 363 – 367)
Diejenigen aus der Buddha–Familie des Vajra
sollten zweifellos töten; diejenigen aus der Buddha–Familie
des Schwertes [sollten] die Unwahrheit [sagen].
Diejenigen aus der
Juwelen-Familie sollten anderer
Menschen Besitz stehlen; diejenigen aus der Lotos-Familie anderen den
Gatten fortnehmen.
Diejenigen aus der
Familie des Rades sollten von berauschenden Substanzen, den Buddha-Lampen [den fünf Arten von
Fleisch und von Ambrosia] und allen angenehmen Objekten Gebrauch machen.
Diejenigen aus der
Familie des Hackmessers sollten bei keiner Frau, nicht bei solchen von
gewöhnlicher Art und so weiter, den
Himmels-Lotos gering schätzen.
Du solltest diesen
Körper wie auch deinen Besitz zum Wohl der empfindenden Wesen hergeben; du
solltest ihn nicht [selbstsüchtig] für dich behalten.
0 Kind aus guter
[Buddha-] Familie, wie der Siegreiche
erklärt, wirst du [dadurch] zu einem Buddha werden — andernfalls
jedoch nicht einmal im Laute von endlos vielen Äonen.
Weise auf den vorläufigen und
den letztgültigen Sinn der Gelübde hin. Die Aussage im Tantra, die mit
»Wasser (chu)« beginnt und mit »sind vollständig zu
gewähren (rab sbyin bya) « endet, fasst die bereits an anderer Stelle
dargelegte Bedeutung zusammen: »Auf diese Weise gewährt der Meister dem
Schüler vollständig die sieben Einweihungen – die Wasser–Einweihung
und so weiter.« [348] Das bedeutet nicht, dass der Meister diese Worte zum Schüler sagen
sollte, wenn er die Einweihung erteilt.
Solche Aussagen lassen sich auf zweierlei Art und Weise erläutern:
in einem vorläufigen und in einem letztgültigen Sinn. Im Guhyasamaja–Tantra zum Beispiel muss eine Aussage wie:
»Wenn [du] all die So-Gegangenen tötest, wirst
[du] die höchst vorzügliche Verwirklichung
erlangen«, auf vielfältige Weise erläutert werden. Man spricht dabei
von den sechs Methoden und den vier Möglichkeiten.
Hier, bei der Erklärung zu diesen Gelöbnissen, wird gesagt, dass
diejenigen aus der Buddha-Familie des Vajra – mit
anderen Worten diejenigen aus der Buddha-Familie von Akshobhya –
»zweifellos töten sollten«. In seiner vorläufigen Bedeutung besagt dies
Folgendes: Von Mitgefühl motiviert, könnten diejenigen aus der
Buddha-Familie von Akshobhya – unter bestimmten
Umständen – Menschen töten, die der
Lehre Schaden zufügen beziehungsweise die empfindenden Wesen hassen und
sich anschicken, abscheuliche und unheilvolle Handlungen zu begehen, von
denen sie mit anderen Mitteln nicht abzuhalten sind. Im letztgültigen Sinn
bedeutet dies, dass diejenigen aus der Buddha-Familie von Akshobhya den weißen »Erleuchtungsgeist«, die Grundlage
der Glückseligkeit, in der
Kronenwölbung gesammelt halten und die zum Erguss führenden Winde töten
sollten.
Es wird gesagt, dass diejenigen aus der Buddha-Familie von Amoghasiddhi,
symbolisiert durch das Schwert, »die Unwahrheit sagen sollten«. In seiner
vorläufigen Bedeutung besagt dies Folgendes: Diejenigen aus der
Buddha-Familie von Amoghasiddhi sollten in
Übereinstimmung mit den Neigungen und Interessen der empfindenden Wesen
unterschiedliche — auslegungsfähige
und letztgültige — Lehrmeinungen zur
Sprache bringen. Das heißt, zur Vermittlung eines wichtigen Lehrinhalts oder im Interesse der empfindenden Wesen
sollten sie auch Aussagen zulassen, in denen die Erscheinungsform der
Phänomene nicht genau so beschrieben wird,
wie es ihrer tatsächlichen Seinsweise entspricht. Im letztgültigen
Sinn bedeutet dies, dass diejenigen aus der Buddha–Familie
von Amoghasiddhi, nachdem sie die Winde in den
Zentralkanal zurückgeholt haben, das vollkommen nicht–verweilende falsche Wort des unüberwindlichen, in
Höhe des Herzens lokalisierten kurzen A aussprechen sollten. Im Guhyasamaja–Tantra heißt es, man solle falsche Worte
sprechen. Das ist folgendermaßen zu verstehen: Da die Phänomene keine
unabhängige Eigenexistenz haben; obwohl sie den Anschein erwecken, sollte
man über die Leerheit von unabhängiger Eigenexistenz sprechen, die mit
dieser falschen Erscheinungsform der Phänomene nicht übereinstimmt.
Es wird gesagt, diejenigen aus der Juwelen-Familie von Ratnasambhava »sollten anderer Menschen Besitz
stehlen«. In seiner vorläufigen Bedeutung besagt dies Folgendes: Diejenigen
aus der Buddha-Familie von Ratnasambhava, deren störende Hauptemotion großer Geiz
ist, könnten – unter bestimmten Umständen — zur Überwindung dieses Geizes
anderer Menschen Besitz stehlen und ihn dazu verwenden, den empfindenden Wesen zu helfen. Im
letztgültigen Sinn bedeutet dies, dass diejenigen aus der
Buddha-Familie von Ratnasambhava den wunscherfüllenden Juwel des
unwandelbaren Tropfens in Höhe des Halses stehlen sollten. Dies steht in
Einklang mit der Feststellung im Guhyasamaja–Tantra,
Buddhaschaft solle man sich nehmen, da sie einem
nicht gegeben wird. Denn sie ist etwas, das einem niemand geben kann, das
man vielmehr selbst verwirklichen muss.
Es wird gesagt, diejenigen aus der Lotos-Familie von Amitabha »sollten anderen den Gatten fortnehmen«. In seiner
vorläufigen Bedeutung besagt dies Folgendes: Diejenigen aus der
Buddha-Familie von Amitabha könnten als Hilfe für
ein empfindendes Wesen, das besonders stark an seiner Gattin
beziehungsweise seinem Gatten hängt und auf Grund dessen negatives Karma ansammelt,
diesem Menschen – unter besonderen Umständen und um der oder dem
Betreffenden zu helfen — die Gattin beziehungsweise den Gatten fortnehmen. Im letztgültigen
Sinn bedeutet dies, dass diejenigen aus der Buddha–Familie von Amitabha die in Höhe der Stirn zu
lokalisierende Frau des großen
Siegels von unwandelbarer Glückseligkeit,
die sämtliche vorzüglichen Aspekte aufweist, stehlen sollten. Im Guhyasamaja–Tantra wird Leerheit von unabhängiger
Eigenexistenz als »Gatte« bezeichnet, und wenn es heißt, man solle sich des
Gatten eines anderen bedienen, ist dies so zu verstehen, dass man stets mit
Leerheit, dem Nichtvorhandensein von unabhängiger Eigenexistenz,
vertraulichen Umgang pflegen sollte.
Es wird gesagt, dass diejenigen aus der Buddha-Familie von Vairochana, symbolisiert durch das Rad, von
berauschenden Substanzen, den Buddha–Lampen – den fünf Arten von Fleisch und von
Ambrosia – und allen angenehmen Objekten Gebrauch machen sollten. In seiner
vorläufigen Bedeutung besagt dies, dass diejenigen aus der Buddha-Familie
von Vairochana die in den Gelübden genannten
Substanzen ohne jedes Anhaften benutzen könnten. Im letztgültigen Sinn
bedeutet dies, dass diejenigen aus der Buddha-Familie von Vairochana
mit natürlicher Freude die Ambrosia–gleiche Essenz sämtlicher Fähigkeiten und
Elemente in Höhe des Nabels gesammelt halten sollten, ohne einen Erguss
zuzulassen.
Es wird gesagt, diejenigen aus der Buddha-Familie von Vajrasattva, symbolisiert durch das Hackmesser,
»sollten bei keiner Frau den Himmels–Lotos gering
schätzen«, nicht bei solchen von gewöhnlicher Art und so weiter. In seiner
vorläufigen Bedeutung besagt dies, dass diejenigen aus der Buddha-Familie
von Vajrasattva keine Frau aus einer der fünf
Buddha-Familien gering schätzen sollten, selbst wenn sie gewöhnlich sein
sollte. Im letztgültigen Sinn bedeutet dies, diejenigen aus der
Buddha-Familie von Vajrasattva sollten Siegel
[Gefährtinnen] nutzen — in der Weise allerdings, dass sie den weißen
»Erleuchtungsgeist«, die Grundlage der Glückseligkeit, einbehalten und keinen Erguss zulassen.
Die Aussage, »Du solltest diesen Körper wie auch deinen Besitz zum
Wohl der empfindenden Wesen hergeben,
du solltest ihn nicht [selbstsüchtig] für dich behalten«, weist
darauf hin, dass all diese Aktivitäten von Mitgefühl und Altruismus
motiviert sein und dass sie ausgeführt werden müssen, um Verdienst
anzusammeln. Indem man sich in solch einer Praxis übt, die das Ansammeln
von Verdienst und von Weisheit in sich vereint, hält man sich an die
Prinzipien des Mantra–Weges, auf dem man Buddhaschaft leicht verwirklichen kann. Andernfalls,
wenn man lediglich den Weg des Vollendungsfahrzeugs beschreitet, lässt sich
selbst über einen unermesslich langen Zeitraum zahlloser Äonen hinweg Buddhaschaft nicht erlangen.
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