Lamaismus
Lamaismus - Kleinere
Artikel
DALAI LAMA – HEINRICH
HARRER
BRUNO BEGER – JÖRG HAIDER
Aufmerksam machen möchten wir
Sie auf das neue Buch von Gerald Lehner mit dem Titel. „Zwischen Hitler und Himalaya. Die
Gedächtnislücken des Heinrich Harrer“ - Czernin Verlag - Wien 2007, 304
Seiten, 24,40 Euro. Eine Rezension aus der österreichischen
Zeitschrift Profil mit der
Überschrift „Trübes im Ozean des Wissens - Ein Buch über den Forscher Heinrich
Harrer ist auch eine Auseinandersetzung mit Österreichs
Vergangenheitsbewältigung und dem Weltbild des Dalai Lama“ finden
Sie unter: www.trimondi.de/Lamaismus/Harrer.htm Die Berliner
Zeitung: „Die große Leistung von Lehners Buch liegt einerseits in der
überblickhaften Zusammenfassung des Falls Harrer. Das ist erhellend genug.
Zum anderen aber beschäftigt sich Lehner eindringlich mit einigen anderen,
brisanten historisch politischen Zusammenhängen, mit denen Harrer
tatsächlich nur ganz am Rande zu tun hat. […] Dazu zählt vor allem Lehners
Analyse der Politik der tibetischen Exilregierung und des Dalai Lama –
inklusive dessen distanzlosen Verhalten gegenüber einem NS-Kriegsverbrecher
und einer skurrilen Figur wie dem chilenischen ‚esoterischen Hitleristen’
Miguel Serrano.“ (02.01.07 – Julia Kospach)
Im Kapitel „Der Führer als
Buddha – Esoterischer Hitlerismus“ geht der Autor ausführlich auf unsere
verschiedenen Arbeiten zum Thema ein. Lehner schreibt: Es „kamen zwei
Bücher der Trimondis heraus, die seither international für heftige
Diskussionen sorgen. Sie erschüttern die über Jahrzehnte unkritisch
verlaufene Rezeption des tibetischen Buddhismus in den Grundfesten.“ (227)
Wir haben schon darüber
berichtet, dass in Hüttenberg/Kärnten die, wie es in der österreichischen
Presse heißt, „Europaresidenz“ des XIV. Dalai Lama entstehen soll. Dabei
handelt es sich um ein Wellness-Zentrum der Firmengruppe Rogner mit einem
integrierten tibetischen Kloster oder umgekehrt: um ein tibetisches Kloster
mit einem integrierten Wellness-Center. Über den aktuellen Stand des
Projekts, das unter der Schirmherrschaft des rechtspopulistischen Kärnter
Landeshauptmanns Jörg Haider steht, informiert der ORF: http://kaernten.orf.at/stories/168184/
. Dort ist auch ein architektonisches Modell der Anlage abgebildet, die expressis verbis den Potala-Palast
in Lhasa nachahmen soll. In Hüttenberg befinden sich das Grab von Heinrich
Harrer und ein nach ihm benanntes Museum mit tibetischen Ausstellungsstücken.
Dass das Thema „Dalai Lama“
keineswegs ausgestanden ist, zeigt ein jüngster Artikel von Ralf Heimann in
dem Online-Magazin „Jetzt“ der Süddeutschen
Zeitung vom 29. Januar 2007 mit dem Titel: „Alle mögen den Dalai Lama.
Zurecht? Blick hinter die Fassade“. http://jetzt.sueddeutsche.de/kommentare/357408/2/10
Die anschließende Diskussion ist so kontrovers wie immer bei diesem Thema.
Die Buddhistische Tagespresse
reagierte erbost und schrieb: In „einem Ableger der Süddeutschen Zeitung
werden wieder einmal alte Argumente des Autorenehepaars Herbert und Mariana
Röttgen (Victor und Victoria Trimondi) gegen den Dalai Lama und den
tibetischen Buddhismus breit gewälzt.“ – Alt sind die Argumente nur deswegen,
weil sie bisher nirgends widerlegt, sondern im Gegenteil durch viel neues
Material bestätigt wurden. Unter den Kommentaren befindet sich auch der
folgende Eintrag: „Ich lebe in Tibets Nachbarprovinz Yunnan und war vor
einem Vierteljahr in einem kleinen tibetischen Kloster. Daraus ist ein
kleiner Bericht entstanden (http://adayo.net/uhu/text/tibet.xhtml).
Ich bin ein alter Mann, ein Buddhist, und habe schon viel gesehen – dachte
ich. Aber ich kann Ralf Heimanns Bericht nur bestätigen und die miserablen
Erlebnisse, die tieftraurigen Bilder hängen mir immer noch im Kopfe
herum.“
Der XIV. Dalai Lama von sich selbst: „Eines Tages, wenn der
Dalai Lama zum Massenmörder wird, wird er der mörderischste aller
Massenmörder sein“
Im
Schatten der christlich-jüdisch-islamischen Religionskriege verbreitet der
tibetische Gott-König sein fundamentalistisch-apokalyptisches
Glaubenssystem im Westen
Während in Amerika und Europa fast ausschließlich über einen
„Kulturkrieg“ zwischen dem Islam und dem säkularen und christlich-jüdischen
Westen debattiert wird, nutzt der XIV. Dalai Lama ungehindert und mit
großem Erfolg die Gunst der Stunde, und popularisiert auf der ganzen Welt
unter dem Deckmantel von Humanismus, Frieden und Interreligiosität sein
fundamentalistisches Religionssystem, ohne dass diese „Unterwanderung“
überhaupt wahrgenommen wird. Am 8. September 2006 erhielt er die höchste
Auszeichnung, die der US-Staat zu vergeben hat, die Congressional Gold Medal. Damit ist er zur persona sancta der Vereinigten Staaten geworden. Wenige Wochen
zuvor verlieh ihm Kanada die Ehrenstaatsbürgerschaft. Diese wertvollen
Geschenke kommen zum rechten Zeitpunkt, denn der tibetische Religionsführer
und sein Beraterstab machen sich seit einigen Monaten sehr konkrete
Gedanken darüber, wo die nächste Inkarnation des heute 71jährigen
stattfinden soll. Feststeht nach eigenem Dekret, dass dies in einem
westlichen Land sein wird, falls er nicht vorher nach China zurückkehren darf.
Unbestätigten Gerüchten aus dem lamaistischen Milieu zu Folge mag dies in
den USA oder in Europa und hier in einem der Alpenländer (mit Präferenz
Österreich) sein. Dass sich der Westen damit ein trojanisches Pferd ins
Haus holt, welches das jetzt schon zum Überkochen gebrachte Endzeitklima im
Krieg der
Religionen anheizt, wissen nur wenige. Insbesondere lassen sich
Säkularisten, Humanisten und Pazifisten von den verführerischen
Friedenspredigten des tibetischen Gott-Königs täuschen. Einige der
alarmierenden Schritte auf der Road
Map ins lamaistische Armageddon, welches im Hauptritual des Dalai Lama,
dem Kalachakra-Tantra,
aufgeschrieben ist, mögen durch die folgenden Ereignisse angedeutet sein.
Der XIV. Dalai Lama soll in Jerusalem eine
„UN“ der
Weltreligionen gründen und deren
„Generalsekretär“ werden
Israels Ashkenazi Chefrabbiner Yonah Metzger möchte zum
Frieden in der Welt, insbesondere zum Frieden im Nahen Osten einen
umwälzenden Beitrag leisten. Er weiß, dass der Weltenfrieden ganz
entscheidend von der politischen Lage in Jerusalem abhängt und schlägt
deswegen vor, dort eine Art „United Nation“ der etablierten Religionen aufzubauen,
ähnlich der UNO für die Staatengemeinschaft. Metzger, der enge Kontakte zum
XIV. Dalai Lama unterhält, hat diesen aufgefordert, die Leitung einer
solchen ständigen interreligiösen Versammlung zu übernehmen. Das Oberhaupt
des tibetischen Buddhismus reagierte nach Berichten auf diese Idee wie
elektrisiert und versprach, dass er Rabbi Metzger dabei helfen werde, den
Plan zu realisieren. Anwesend waren auch einige islamische Geistliche sowie
die Rabbiner Shlomo Amar, David Rosen und Menachem Forman. (Siehe: www.israelnationalnews.com/news.php3?id=98813
)
Mit diesem Schritt tritt der Dalai Lama ins territoriale
Zentrum der apokalyptisch-messianischen Obsession, von der die Fundamentalisten
aller drei monotheistischen Religionen in Bann gehalten werden. Er soll in
Jerusalem und womöglich auf dem Tempelberg Frieden stiften. Das bedeutet
nichts anderes, als den Bock zum Gärtner zu machen, denn das lamaistische
System ist selber zutiefst apokalyptisch und nicht nur das. Es wendet sich expressis verbis gegen die
Religionsstifter und Propheten des Judentums, des Christentum und des
Islams. Die Kalachakra-Prophezeiungen
nennen explizit die
"Führer" der drei monotheistischen Religionen als Hauptgegner
eines nach globaler Macht strebenden Buddhismus: "Adam, Henoch,
Abraham, Moses, Jesus, der im weißen Gewand [Mani], Mohammed und
Mathani [der Mahdi]". Das Tantra bezeichnet sie als "die
Familie der dämonischen Schlangen". ( Shri Kalachakra I.
154)
Der Dalai Lama witzelt darüber, dass er
als
„Massenmörder“ wiedergeboren wird
Der XIV. Dalai Lama bekannt und oft gepriesen für seinen
unerschöpflichen „Humor“ leistete sich Anfang dieses Jahres ein
„humoristische“ Bravourstück sondergleichen. In einem Interview zum
Irakkrieg und zum Terrorismus fragte ihn sein Gesprächspartner nach dem
autoritativen buddhistischen System in Burma. Überraschenderweise gab der
tibetische Religionsführer entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten zu, dass
selbst Buddhisten mitunter vor Gewalttaten nicht zurückschrecken. „In den
30er Jahren wurde ein mongolischer Führer zu einem sehr, sehr brutalen
Diktator. Vorher war er ein Mönch, sagte man mir, und dann wurde er ein Revolutionär.
Unter dem Einfluss seiner neuen Ideologie, tötete er sogar seinen Lehrer.“
- antwortete der Dalai Lama und fügte hinzu, dass eine buddhistische
Familienerziehung bei den Kindern keineswegs vor dem Ausbruch von
Gewaltexzessen schützen muss: „Pol Pot’s familiärer Hintergrund war
buddhistisch. Ich weiß nicht genau, ob er selber in jungen Jahren ein
Buddhist war. Selbst der familiäre Hintergrund des Vorsitzenden Mao war
buddhistisch.“ Die beiden unbarmherzigsten Politiker Asiens im 20.
Jahrhunderts haben also eine buddhistische Erziehung genossen. Angesichts
solch selten kritischer Bekenntnisse zur eigenen Religionsgeschichte sollte
man eigentlich dem Dalai Lama dankbar sein, wäre da nicht der anschließende
Satz, der einen zum Erstaunen bringt: „So - eines Tages“ – meinte der
tibetische Religionsführer von sich selbst – „wenn der Dalai Lama zum
Massenmörder wird, wird er der mörderischste aller Massenmörder sein.“ (er lacht) [So one day, if the
Dalai Lama becomes a mass murderer, he will become the most deadly of mass
murderers. (Laughs)]
. (Siehe Interview unter: http://progressive.org/mag_intv0106
)
Die wohl als Witz aufgefasste Bemerkung ist nicht nur geschmacklos,
sondern hat einen dogmatischen Hintergrund. In seinem Ritualwesen,
insbesondere im Kalachakra-Tantra,
repräsentiert der Dalai Lama nicht nur eine gütige und mitfühlende
Buddha-Gestalt, sondern auch die Götter des Zorns, der Zerstörung und der
Untergangs (Herukas). Einige
davon vernichten in einem apokalyptischen Delirium den gesamten Kosmos,
damit ein neuer an seine Stelle treten kann. Das wird nicht nur symbolisch
verstanden, sondern auch real. Das Zerstörungspotential in den
lamaistischen Kulten ist bemerkenswert. Das gilt ebenso für die Geschichte
Tibets als auch für die Prophezeiungen kommender Ereignisse. Das Kalachakra-Tantra
kennt wie die Heiligen Texte der monotheistischen Religionen, ein
„Armageddon“, eine messianische Endschlacht zwischen den sogenannten Guten
und sogenannten Bösen (sprich ungläubigen Nicht-Buddhisten), in der ein
gnadenloser und militanter buddhistischer Heilsbringer (Rudra Chakrin) die „Feinde der
Lehre“ dahinmetzelt.
Zumindest zwei „Massenmörder“ zählten zum Freundeskreis
des Dalai Lama: Bruno Beger, SS-Mann und Rassenexperte der
SS-Tibetexpedition 1938/39. Beger arbeitete als Vertreter des SS-Ahnenerbes
mit dem Horrordoktor von Auschwitz August Hirt zusammen. (1970 verurteilte
ihn ein deutsches Gericht wegen Beihilfe zu 86fachem Mord: http://zeus.zeit.de/text/2004/35/A-Strassburg) Nach dem Krieg wird er
von den Exiltibetern als Kronzeuge für Unabhängigkeit ihres Landes immer
wieder zitiert und eingeladen. (Siehe hinter dem XIV. Dalai Lama die Köpfe
der beiden ehemaligen SS-Männer Heinrich Harrer und Bruno Beger: www.tibet.com/Status/statement.html ) Der andere „Massenmörder“, den der XIV.
Dalai Lama zu seinem Freunden zählte, war der japanische Doomsday-Guru
Shoko Asahara. (Siehe: http://www.trimondi.de/SDLE/Part-2-13.htm
) Asahara ließ sich von den apokalyptisch-messianischen Ideen des
Kalachakra-Tantra beeinflussen.
Der Dalai Lama plant zusammen mit dem
Rechtspopulisten
Jörg Haider den Aufbau einer europäische
Residenz in Kärnten
Im Frühjahr 2006 legte der XIV. Dalai Lama zusammen mit
dem Rechtspopulisten Jörg Haider den Grundstein zu einem tibetischen
Kloster, das zusammen mit seinem großen Wellness-Hotel errichtet werden
soll. (www.networld.at/index.html?/articles/0619/10/140424.shtml
). Ort dieses Projektes ist Hüttenberg in Kärnten, dort, wo der ehemalige
SS-Mann, Lehrer und Freund des Gott-Königs, Heinrich Harrer, bestattet ist
und ein Museum mit seinem Namen errichtet wurde (siehe: www.huettenberg.at/indexharrer.html ). Die österreichische
Presse kündigte das projektierte Kloster als „Europa-Residenz“ des Dalai
Lama an. Es ist wirklich erstaunlich, weshalb die internationale jüdische
Community diese Haider-Dalai-Lama-Connection ignoriert, obgleich der
Kärnter Landeshauptmann schon oft wegen seiner antisemitischen Äußerungen
im Zentrum des öffentlichen Interesses stand und zu den heftigsten und
lautstärksten westlichen Kritikern Israels zählt.
Von allen Protagonisten im apokalyptischen Welttheater
der Weltreligionen ist der Dalai Lama zweifelsohne der schlauste
Hintergrundspieler, und man kann vermuten, dass er erst am Ende des dritten
Aktes, nachdem sich die drei monotheistischen Religionen schon zerfleischt
haben, seine Maske fallen lassen will.
Zwei Herren der Zeit
Was der XIV. Dalai Lama und der iranische
Präsident
Mahmoud Ahmadinedschad gemeinsam haben
Am 14. Mai 2006 legte der XIV.
Dalai Lama den Grundstein für ein Gesundheitszentrum in Hüttenberg
(Kärnten), welches gleichzeitig als lamaistisches Kloster und, wie es in
einigen Presseberichten heißt, als „Europa-Residenz des Dalai Lama“
fungieren soll. Hauptinitiatoren dieses „Dalai-Lama-Projekts“ (so die
offizielle Bezeichnung) sind der Wellness-Hotel-Magnat Robert Rogner und
der Kärntner Landeshaupt Jörg Haider. Die Baukosten werden hauptsächlich
aus öffentlichen Mitteln finanziert. Der Staat soll 20 Millionen Euro von
den 22 Millionen Gesamtbetrag zu Verfügung stellen. Begründung: das Projekt
schaffe 140 neue Arbeitsplätze und der Dalai Lama wirke als Kassenmagnet
für die ganze Region. Daneben ist in dem Kärntner Ort Heft ein „Center of
Higher Tibetan Studies“ geplant, das sich auch um die Akkreditierung als
Privatuniversität bemühen wird.
Haider wertete den Besuch des
tibetischen Religionsführers als „sensationellen Erfolg“. Er gab an, dass
ihn eine persönliche Freundschaft mit dem Dalai Lama verbinde und erklärte,
dieser sei „ein väterlicher Mensch, der unheimlich schnell und spontan auf
die Menschen zugeht.“ Unheimlich sind wohl eher die engen, traditionellen
Kontakte des tibetischen Kirchenfürsten zu Vertretern der rechten Szene,
über die sich die breite Öffentlichkeit ausschweigt. Während der
Europa-feindliche Haider als persona
non grata international von den meisten Mainstream-Politikern außerhalb
Österreichs gemieden wird, posiert der tibetische „Gottkönig“ lachend mit
diesem Mann, dem der Rechtspopulismus seine Hoffähigkeit verdankt. Haider,
der sich zudem durch arge Intoleranz gegenüber der slowenischen Minderheit
im eigenen Land auszeichnet, erklärte, wie wichtig der „Dialog der
Kulturen“ sei.
Die neue
Gesundheits-Kloster-Residenz wird zudem in dem Heimatort des kürzlich
verstorbenen Heinrich Harrer, ehemaliger SS-Mann und Lehrer der jungen
Dalai Lama, gebaut. An vielen Stellen haben wir ausführlich darauf
hingewiesen, wie eng die Beziehungen des tibetischen Religionsführers zu
Protagonisten der extremen Rechten in der Vergangenheit waren und wie
bedeutend lamaistische Religionsinhalte für die Ideologie-Bildung des
Neo-Nazismus und Neo-Faschismus immer noch sind. (Siehe dazu unser Buch Hitler-Buddha-Krishna
und Kapitel 12 Teil II aus Der
Schatten des Dalai Lama (englische Fassung).
Der Dalai Lama, das ist viel
zu wenig bekannt, zählt zu den dogmatischen Verfechtern einer radikalen
Doomsday-Ideologie, die sich in allen Aspekten nach der von uns
herausgearbeiteten Apokalyptischen
Matrix richtet. Seine buddhistische „Apokalypse“ beruft sich ebenfalls
auf einen Heiligen Text: das Kalachakra-Tantra und steht, was die
kriegerische Seite anbelangt, den monotheistischen Endzeitprophezeiungen in
nichts nach. Es gibt jedoch einige interessante Parallelen zum Schia-Islam.
Beide Systeme, Lamaismus und
Schiismus, haben eine ausgeprägt okkulte Dimension. Der verborgene 12. Imam, den die Schiiten als ihren
Messias erwarten, trägt auch den Namen Imam-Zâman.
Das bedeutet „Herr der Zeit“ (von sahib-e zâman). Eine solche Zeitgottheit
steht ebenfalls im Zentrum des vom Dalai Lama durchgeführten Kalachakra-Tantra
Rituals. Kala-Chakra
bedeutet das „Rad der Zeit“, die in dem Ritual gleichen Namens verehrte
Gottheit wird ebenfalls als „Herr der Zeit“ bezeichnet. Beide Systeme
suggerieren zudem, dass es eine von der Außenwelt nicht wahrnehmbare Sphäre
gibt, von wo aus der „Herr der Zeit“ Einfluss auf die Geschichte der
Menschen nimmt. Für die Schiiten ist es der 12. Imam für die tibetischen Lamas ist es der sogenannte Shambhala-König.
Über diesen okkulten Aspekt
des Schia-Messianismus und seine Beziehung zur aktuellen Politik schreibt
Amir Taheri, ehemaliger Herausgeber von Irans größter Tageszeitung Kayhan: „Nach der Schia-Lehre ist
der Imam eine messianische Figur, der, wenn auch verborgen, die eigentliche
Herrschaft über die Welt ausübt. In jeder Generation wählt der Imam 36
Männer (und aus erklärlichen Gründen keine Frauen) und nennt sie die owtad oder ‚Nägel’, deren Präsenz, hineingehämmert in die Existenz
der Menschheit, das Universum davon bewahrt, ‚in die falsche Richtung zu
laufen’. Auch wenn diese ‚Nägel’ für einfache Leute nicht zu erkennen sind,
so ist es doch zuweilen möglich, einen von ihnen zu identifizieren dank
ihrer Taten. Ausgehend von dieser Lehre bestehen einige passioniertere
Bewunderer Amadinedschads darauf, dass er ein ‚Nagel’ ist, eine Behauptung,
die er selber nicht entkräftet hat. Zum Beispiel hat er letzten September,
als er eine Rede vor der General Versammlung der Vereinten Nationen in New
York hielt, behauptet, der
verborgende Imam habe den Ort in ein sanftes Licht gebadet’.“ (Siehe
auch: Messias
Obsession des M. Ahmadinedschad) Im April berichtet die Iranian Labor News Agenca (ILNA)
Ahmadinedschad habe bei einen Treffen, um die weltpolitische Lage zu
beschreiben, gesagt: „Wir sind mit einer Situation konfrontiert, die von
einer unsichtbaren Macht dirigiert wird.“
Ganz ähnliche Vorstellungen
sind mit dem im tibetischen Kalachakra-Tantra
erwähnten Shambhala-Mythos
verbunden. Auch in diesem Fall ist die Rede von einem verborgenen
„Weltenherrscher“, der die Geschicke der Menschen eschatologisch
manipuliert. Ebenso wird der XIV. Dalai Lama von seinen Anhängern und nach
der Kalachakra-Lehre als Repräsentant dieser okkulten Dimension angesehen.
Vom Zeitgott Kalachakra, den er während des Rituals simuliert, heißt es, „Er
ist das Rad der Zeit, ohne Gleichem und unzerstörbar.“
Die Ähnlichkeiten der beiden
Systeme, des schiitischen und lamaistischen, sind jedoch keineswegs zufällig. Es spricht sehr
vieles dafür, dass sie oder Teile davon derselben historischen Wurzel
entstammen. Tibetologen der älteren Generation wie Albert Grünwedel,
Guiseppe Tucci und Helmut Hoffmann
waren der Meinung, das Kalachakra-Tantra
sei aus einem alt-iranischen Kult um den Zeitgott Zurvân entstanden, der sich dann später zu einer Mischreligion
aus Avesta und Lehren des Mahayana-Buddhismus (600 bis 700 Jh.
n. Chr.) entwickelt habe. Auch der als offizieller Kalachakra-Intepret vom
XIV. Dalai Lama designierte Tibetologe Alexander Berzin widersetzt sich
dieser Meinung nicht. Dass anderseits der Zurvânismus auf die schiitische Lehre großen Einfluss gewonnen
hat, ist von Iranisten wie Henri Corbin und anderen überzeugend
herausgearbeitet worden. (Siehe zum Beispiel: Henri Corbin – En Islam iranien – aspects spirituels et
philosophiques – Paris, 1972, 49 f. )
Aber, wie es ja so oft in
solchen Fällen ist, geraten sich Brüder, die von den gleichen Eltern
abstammen, am heftigsten in die Haare. So auch in der Endzeit, jedenfalls
nach Berzin, die Buddhisten mit den Schiiten. Ausgangspunkt für seine These
ist die im Kalachakra-Tantra
erwähnte berüchtigte Prophezeiung, nach der der buddhistische Messias (der Shambhala-König mit dem Namen Rudra Chakrin) gegen die großen
Lehrer des Monotheismus eine Letzte Schlacht schlägt. Der Passus spricht
von "Adam, Henoch, Abraham, Moses, Jesus, der im weißen Gewand
[Mani], Mohammed und Mathani [der Mahdi]" als seinen Gegnern.
Und bezeichnet diese weiter als "die Familie der dämonischen
Schlangen". (Shri Kalachakra I. 154). Für Berzin wird hier
und in den folgenden Passagen ein „Armageddon“ zwischen einer guten
buddhistisch-hinduistischen Erlöser-Armee der Letzten Tage und einer bösen
schiitischen Sekte von islamistischen Terroristen vorausgesagt. Das Kalachakra-Tantra warne explizit vor
den barbarischen Streitkräften unter der Leitung des muslimischen
Endzeitmessias, dem „Mahdi“, meint Berzin. Er berichtet auch umgekehrt
von schiitischen Gruppierungen, die den im Kalachakra-Tantra vorausgesagten Endzeit-Messias Rudra Chakrin als ihren
Anti-Messias herausstellen.( www.berzinarchives.com/kalachakra/kc_pres_prophets_islam_abridged.html
)
Wie auch immer - am Ende der
Zeiten ist der Gott des einen grundsätzlich der Teufel des anderen und
umgekehrt. Das gilt auch im Falle der tibetischen Lamas und der
schiitischen Ayatollahs. Gerade das iranische Beispiel zeigt, wie gut der
Westen daran täte, sich das Religionssystem des Dalai Lamas besser
anzusehen, damit er nicht später dieselben Probleme mit dem Lamaismus hat
wie heute mit dem Schiismus. Auch der Ayatollah Khomeini wurde als Heiliger
Mann verehrt und insbesondere in Frankreich, als ein Symbol der Freiheit
und der Menschenrechte gegen das korrupte Schah-Regime von der Presse
hochstilisiert. Alle seine fundamentalistischen Ideen, die er später bei
der Errichtung der schiitischen Theokratie umsetzte, waren lange vor der
„iranischen Revolution“ (1979) schon von ihm verfasst und aufgeschrieben
worden. Hätte man sie gelesen und ernst genommen, dann hätte man erfahren,
was einen da erwartet.
Eigentlich könnte man sich von
buddhistischer Seite viel mehr Opposition gegen das Kalachkra-Tantra erwarten, da ja dieses lamaistische
Religionssystem mit den ursprünglichen Lehren des Buddhas überhaupt nicht
vereinbart werden kann. Es ist wohl die sakrosankte Figur, des höchsten
Kalachakra-Meisters, des XIV. Dalai Lama, die diese Kritik nicht aufkommen
lässt. Dennoch sind die Stimmen von skeptischen Buddhisten in den letzten
Jahren häufiger geworden. „Je mehr ich über das Kalachakra-Tantra
lerne, umso mehr lehne ich es ab. Und umso entfernter scheint es mir von
den selbst grundsätzlichsten buddhistischen Lehrinhalten zu sein. Diese Art
apokalyptischer Lehren scheint mir mehr bestimmten Formen eines
fundamentalistischen Christentums zu entsprechen, das auf der Apokalypse
beruht. Es tut mir leid, ich kann das einfach nicht ernst nehmen.“ –
schreibt ein Anhänger des Buddhas mit dem Namen Dharmajim
im Internet.
Die Familie der dämonischen Schlangen
Der XIV. Dalai Lama zelebriert ein Doomsday-Ritual
Vom 5 Januar 2006 führt der
XIV. Dalai Lama 13 Tage lang im indischen Amaravati das sogenannte Kalachakra-Tantra-Ritual zum 30. Mal
durch. Dabei handelt es sich um eine Einweihungszeremonie, die einen
zutiefst endzeitlichen Charakter aufweist. Alle Elemente der
„apokalyptischen Matrix“, die wir bei den monotheistischen Religionen
finden, gibt es auch im Kalachakra
Tantra: Die Vision vom katastrophalen Untergang der bestehenden
schlechten Welt als Bedingung für eine neue paradiesische Weltordnung (das
Shambhala Reich); ein grausamer Krieg zwischen dem Reich des Guten und dem
Reich des Bösen; ein aggressiver Militanter Messias (Rudra Chakrin); ein
verteufelter Gegner (der buddhistische „Anti-Christ“); eine
„Armageddon-Schlacht“ mit Millionen von Toten; den Einsatz vom
Massenvernichtungswaffen; die Errichtung einer weltweiten Buddhokratie
(anstelle einem christlichen, islamischen oder jüdischen Gottesstaates)
unter der absoluten Herrschaft des Shambhala-Königs. Das Kalachakra-Tantra ist mitnichten ein
Friedensritual, wie es vom Dalai Lama und seinen Anhängern propagiert wird,
sondern ein apokalyptisches Kriegsritual. Alle Teilnehmer an dieser
Zeremonie sollen dereinst als Shambhala-Krieger wiedergeboren werden, um in
der Endschlacht gegen die Bösen zu kämpfen.
Als Gegner des
Buddhismus nennt der Text explizit die "Führer" der drei monotheistischen Religionen
(Judentum, Christentum, Islam): „Adam, Henoch, Abraham, Moses, Jesus,
der im weißen Gewand [Mani], Mohammed und Mathani [der Mahdi]“.
Das Kalachakra-Tantra bezeichnet sie als „die Familie der dämonischen
Schlangen“. (Shri Kalachakra I. 154) Insbesondere beschwört das Kalachakra-Tantra
einen globalen Krieg zwischen der islamischen und buddhistischen Welt. Der
Original-Text spricht davon, dass das „machtvolle, gnadenlose Idol der
Barbaren, die dämonische Inkarnation“ in Mecca lebt.(Shri Kalachakra I. 154) Von den
Hauptgegnern des kommenden Shambhala-Königs, Rudra Chakrin („zorniger
Raddreher“) erfahren wir, dass sie mleccha heißen, das bedeutet
sowohl „Barbaren“, als auch die „Einwohner Mekkas“. Ein weiterer Kalachakra Kommentar spricht
von Rudra Chakrin als dem „Töter der Mlecchas“. Schon in unseren Tagen
finden, kaum von der Öffentlichkeit wahrgenommen, Kriege zwischen Muslimen
und Buddhisten statt, die teilweise von beiden Seiten unter endzeitlichen
Argumenten geführt werden.
Das apokalyptische Muster mit seinen Untergangsvisionen,
letzten Schlachten zwischen Gut und Böse, einem Militanten Messias usw.
kennt der frühe Buddhismus (ab 500 v. Chr.) nicht. Es verbreitet sich erst mit dem Mahayana Buddhismus (ab 200 v.
Chr.), wird dann vom Vajrayana
Buddhismus übernommen (400 n. Chr.) und schließlich im Kalachakra-Tantra (10. n. Chr.)
ausformuliert und mit dem Ritualwesen verbunden. Das Doomsday-Tantra ist zu
einem zentralen Glaubenselement der lamaistischen Kultur geworden, die aus
diesen und weiteren Gründen eine radikale fundamentalistische Ausrichtung
aufweist.
Im Unterschied zu den monotheistischen Apokalypsen findet im Kalachakra-Tantra der Weltuntergang
auf vier verschiedenen Ebenen statt. Einmal auf der makrokosmischen als
Vernichtung des gesamten Universums; dann auf der mikrokosmischen Ebene als
Destruktion des Energiekörpers des Adepten, der die inneren Yoga-Praktiken
des Tantras durchführt. Drittens auf der ästhetisch-symbolischen Ebene durch
die Zerstörung des Kalachakra Sand Mandalas, welches den Kosmos
symbolisiert, und zuletzt auf der politischen Ebene durch den sogenannten
Shambhala-Endzeit-Krieg. Wir haben
es hier mit einer inszenierten Apokalypse zu tun, die nicht von „Gott“
geschickt wird, sondern die durch magische Techniken und Riten simuliert
wird. Ausführlich sind wir auf die verschiedenen Aspekte der lamaistischen
Apokalypse in unserem Buch Der
Schatten des Dalai Lama – Sexualität, Magie und Politik im tibetischen
Buddhismus eingegangen. Besonders detailliert haben wir auch die Rolle
der Frau und der Sexualität in diesem Doomsday-Kult behandelt.
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