| Victor
    und Victoria Trimondi   Deutschland
    kann kein arabisches Land werden   Deutschland
    ist Deutschland     Kommentar zum F.A.Z. Interview des XIV. Dalai Lama   Am 31.05.2016 erschien
    in der Frankfurter Allgemeinen
    Zeitung ein Interview mit dem XIV. Dalai Lama.  Wer die Inhalte des Trimondi Online Magazins
    kennt, wird bald feststellen, dass dieses Interview zahlreiche Fragen
    anspricht, die von uns kritisch behandelt wurden, insbesondere unter dem
    Segment Krieg, Terror
    und Weltuntergänge im Lamaismus und Buddhismus. Das Interview liest
    sich deswegen wie eine Rechtfertigung gegenüber dieser Kritik, die sich
    mittlerweile immer weiter verbreitet hat: Die Gewaltbereitschaft von
    Buddhisten und ihre Abkehr von einem absoluten Pazifismus, die fundamentale
    und historisch bedingte Feindschaft mit dem Islam, die Beziehungen des
    Dalai Lamas zur CIA, die aktuelle und überraschende Ausbreitung von
    tibetisch buddhistischen Religionspraktiken in China, die Freundschaft des
    XIV. Dalai Lama zu dem ehemaligen U.S. Präsidenten George W. Bush und seine
    problematischen Kontakte zur religiösen Rechten in Indien  – all das sind Themen, die in dem
    Interview entweder unmittelbar angesprochen werden oder die sich hinter
    einer Fassade von unwahren Bekenntnissen zur Freiheit, zur Demokratie und
    zum Mitgefühl verbergen. Der Höhepunkt des Interviews aber ist die Aussage
    zur Flüchtlingskrise mit dem markanten Satz: „Andererseits sind es
    mittlerweile zu viele. Europa, zum Beispiel Deutschland, kann kein
    arabisches Land werden. Deutschland ist Deutschland.“ Durch diese forsche Bemerkung hatte sich der Religionsführer nolens volens in die Gemeinschaft
    europäischer Rechtspopulisten eingereiht, die denn auch von dieser
    Schützenhilfe begeistert waren.
    Die Verbindung des Dalai Lama zur extremen Rechten hat Geschichte.
    Wir haben das F.A.Z. Interview kommentiert und mit zahlreichen Links auf
    Seiten unseres Online Magazins
    versehen, die es den Lesern und Leserinnen ermöglichen, hinter die Maske
    des „immer lächelnden Dalai Lama“ zu blicken.           Der Dalai Lama im Interview von Till Fähnders   „Flüchtlinge
    sollten nur vorübergehend aufgenommen werden“   Der 14. Dalai Lama findet
    zur Flüchtlingskrise unerwartete Worte: Es seien so viele Menschen
    geflohen, dass es in der Praxis schwierig werde. Deutschland könne kein
    arabisches Land werden.    FAZ: Eure Heiligkeit, Sie
    reisen sehr viel durch die Welt. Haben Sie eigentlich einen Reisepass?   Dalai Lama: Die indische Regierung gibt uns ein
    Registrierungszertifikat, das uns erlaubt, in Indien zu leben. Wer
    ausreisen möchte, kann ein Identitätszertifikat beantragen. Dies ist ein
    Reisedokument, das besagt, dass man ein tibetischer Flüchtling ist, der in
    Indien lebt. Normalerweise ist das kein Problem, nur manche Länder
    akzeptieren dieses Zertifikat nicht und geben uns kein Visum.   Trimondi: Indien und der gesamte Westen haben den tibetischen Flüchtlingen
    sehr geholfen. Viele Länder haben geflohene Tibeter aufgenommen.
    Insbesondere machten die Lamas vom Grundrecht der Religionsfreiheit
    Gebrauch und konnten überall auf der Welt ihre Zentren errichten. Ungeheure
    Geldsummen flossen von westlichen Anhängern (darunter von vielen Hollywood
    Größen) zu den Exiltibetern. Ein Vergleich mit der aktuellen
    Flüchtlingskrise in Europa ist deswegen irrführend.    Die privilegierte
    Behandlung der Exiltibeter und ihres Klerus geschah jedoch nicht ohne
    Gegenleistung. Der Dalai Lama war und ist für den Westen, insbesondere für
    die U.S.A. und Indien, eine wichtige Schachfigur in der Auseinandersetzung
    mit Rot-China. Dementsprechend verhielt sich der Kirchenfürst gegenüber der
    U.S. amerikanischen Politik und gegenüber Indien immer loyal, selbst wenn
    das seinen nach außen hin proklamierten moralischen Prinzipien widersprach.   FAZ: Das heißt, Sie sind
    nach all den Jahren immer noch ein Flüchtling. Wie empfinden Sie die
    gegenwärtige Flüchtlingskrise in Europa?   Dalai Lama: Wenn wir in das
    Gesicht jedes einzelnen Flüchtlings schauen, besonders bei den Kindern und
    Frauen, spüren wir ihr Leid. Ein Mensch, dem es etwas besser geht, hat die
    Verantwortung, ihnen zu helfen. Andererseits sind es mittlerweile zu viele.
    Europa, zum Beispiel Deutschland, kann kein arabisches Land werden.
    Deutschland ist Deutschland. (lacht) Es sind so viele, dass es in der
    Praxis schwierig ist. Auch moralisch gesehen finde ich, dass diese
    Flüchtlinge nur vorübergehend aufgenommen werden sollten. Das Ziel sollte
    sein, dass sie zurückkehren und beim Wiederaufbau ihrer eigenen Länder
    mithelfen.   Trimondi:
    Die Aussage des Dalai Lama „Andererseits
    sind es mittlerweile zu viele. Europa, zum Beispiel Deutschland, kann kein
    arabisches Land werden. Deutschland ist Deutschland.“ ist kein positiver
    Diskussionsbeitrag zur Bewältigung der Flüchtlingskrise, sondern
    schlichtweg eine Formulierung, wie sie heute von Rechtspopulisten in allen
    europäischen Ländern benutzt wird und schüttet deswegen Öl ins Feuer. So
    wurden denn auch diese Sätze von rechtspopulistischen Gruppen wie der „Identitären Bewegung“ in Deutschland oder von den
    österreichischen „Indentitären“, ja selbst von
    der britischen Brexit-Bewegung geschätzt und
    propagandistisch ausgewertet.   Ein Artikel aus der Huffington Post vom 03.06.2016 mit dem Titel So
    vereinnahmen Rechtspopulisten jetzt den Dalai Lama zeigt, wie
    dessen Sprüche zur Flüchtlingsfrage mit Begeisterung und Dankbarkeit von
    diesen aufgenommen wurden: „In den sozialen Netzwerken [der extremen Rechten] ist das Zitat in
    Windeseile zur Legitimation von Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung
    geworden.“ – heißt es in der Huffington Post. Kurze Zeit nach dem
    Interview erklärte die stellvertretende AfD-Vorsitzende Beatrix von
    Storch den Religionsführer zu einem der ihren: „Dalai Lama und  AfD sagen:
    Deutschland muss deutsch bleiben. Kein arabisches Land“ – twitterte sie. Auf verschiedenen Internetportalen der „Identitären Bewegung“ erschienen Bilder des Dalai Lama
    mit den besagten Sprüchen:    
   „Der Dalai Lama ist identitär! Schluss mit der Masseneinwanderung! Volksabstimmung
    jetzt!“ – heißt es in einem Kommentar zu diesem Poster. Ein anderes indentitäres Poster geht auf die „Rückkehr“ der
    Flüchtlinge ein:    
   Auch in Großbritannien wurden die Worte des Kirchenoberhaupts von
    Brexit-Aktivisten als Unterstützung aufgenommen. So warb dort die Kampagne
    für den Austritt des Landes aus Europa (Leave EU) mit einem Portrait des
    Tibeters und dem Satz: „The Dalai Lama favours
    a more balanced approach to migration. Let's reclaim democratic control on June 23rd!”   
   Selbstverständlich distanzierte sich der Sprecher des Dalai Lama später
    von der rechtspopulistischen Verwertung. Aber sprachliche Entgleisungen,
    die rechtsradikale Assoziationen hervorrufen, gab es schon früher. So
    schreibt der Tibetforscher Andreas Gruschke in einem Artikel mit dem Titel Die
    Lobby des Dalai Lama, der sich mit den tibetischen Aufständen im Jahr
    2008 auseinandersetzt: „Am Freiburger Kailash-Haus
    hing während der Unruhen in Tibet ein Transparent mit der Aufschrift:
    ‚Tibet den Tibetern!‘ In Deutschland gibt es einen
    vergleichbaren Slogan: ‚Deutschland den Deutschen‘. Er wird von radikalen,
    rassistisch orientierten Gruppen in der Gesellschaft benutzt. Die vielleicht
    gut gemeinte Unterstützungsparole für Tibet erscheint unter diesem
    Gesichtspunkt äußerst fragwürdig.“   Besonders augenfällig und unverblümt sind die
    Beziehungen und Bezüge des dänischen Lamas Ole Nydahl
    zum europäischen Rechtspopulismus. Dieser ausführliche Artikel hierzu
    zeigt, wie die Deutsche Buddhistische Union (DBU) Nydahls
    Äußerungen herunterspielt oder überhaupt nicht wahrnimmt: Ole
    Nydahl hetzt und die DBU schweigt. Auch die
    offiziellen Medien beginnen immer mehr über die radikalen
    Positionen Nydahls zu berichten. So dieser im
    August 2018 erschienene Artikel in der Augsburger
    Nachrichten: Wie
    ein buddhistischer Populist Tausende ins Allgäu lockt .   Durch seine Position in der Flüchtlingsfrage geraten erneut die
    früheren engen Beziehungen des Dalai Lama zu mittlerweile verstorbenen
    rechtsextremen Persönlichkeiten in Erinnerung und in Diskussion. Seine Peinlichen
    Freundschaften zu SS-Männern haben wir ausführlich dokumentiert. Von Heinrich Harrer, der
    den jungen Dalai Lama mit westlichen Ideen bekannt machte, schreibt der
    österreichische Journalist Gerald Lehner: „Zählten
    auch Demokratie, Aufklärung, Humanismus, Toleranz, Gewaltenteilung und
    Grundlagen eines modernen Staatswesens zu den Themen, die Harrer über die
    fast sechs Jahrzehnte mit dem Dalai Lama besprach, in denen sie in Kontakt
    waren? Beriet Harrer den jungen ‚Gottkönig‘ schon im alten Tibet mit dem
    Weitblick eines Kosmopoliten und Humanisten? Wie hätte das ein Mann tun
    können, der kurze Zeit zuvor – seit 1933 als SA-Mann –  und später noch als Mitglied bei SS und
    NSDAP seiner tiefen Verehrung für Hitler Ausdruck verlieh?“    Spuren
    von Harrers „Erziehung“ mögen sich tief ins Gedächtnis des Dalai Lama
    eingepflanzt haben und brechen immer wieder hervor, beispielsweise bei
    seinem Besuch in Nürnberg im Jahre 2010. Während er dort im Rathaussaal eine kurze Rede hielt, blieb den
    Anwesenden der Atem stecken, als er erzählte, als Kind habe er „sehr
    attraktive“ Bilder von Nürnberg gesehen, mit „Generälen und ihren Waffen“,
    mit „Adolf Hitler und Hermann Göring“. Einige der Nürnberger Zuhörer seien
    „peinlich berührt“ und andere „kurzzeitig befremdet“ gewesen. Der
    Oberbürgermeister sprach von einer „Schrecksekunde“ – berichtete die
    Lokalpresse. Eigentlich sollte er in Nürnberg über Menschenrechte sprechen
    – doch hierin sei er kein Experte, erklärte er.
    Dem kann man nur zustimmen. (Siehe: Die zwei
    Gesichter des Dalai Lama)   Dazu kommen die freundliche Beziehungen zu
    Nazi-Okkultisten und Hitler-Verehrer wie Miguel Serrano oder zu einer
    antisemitischen Vichy-Größe wie Jean Marquès Riviere. In
    Österreich verstand er sich sehr gut mit Landeshauptmann Jörg Haider, der
    für ihn in Kärnten ein europäisches Zentrum bauen wollte, und in Chile
    plädierte er für eine Freilassung des Diktators Augusto Pinochet. Nicht
    zuletzt ist in diesem Kontext seine Freundschaft mit dem japanischen
    Terroristen und Hitler-Bewunderer Shoko Asahara
    zu nennen.   FAZ: In Europa gibt es
    eine zunehmend islamfeindliche Stimmung. Wie bewerten Sie das?   Dalai Lama: Es sind muslimische Individuen und kleine
    Gruppen, die sich in ihren eigenen Ländern gegenseitig umbringen. Schiiten,
    Sunniten. Sie repräsentieren nicht den gesamten Islam und nicht alle
    Muslime. Die Liebe ist bei jeder Religion die Kernbotschaft, auch im Islam.
    Bösartige Leute gibt es auch bei den Buddhisten, den Christen, den Juden
    und den Hindus. Nur aufgrund von einigen traurigen Ereignissen, die von einer
    kleinen Zahl Muslime ausgehen, sollten wir nicht die gesamte muslimische
    Welt verurteilen.   Trimondi: Es gibt zwar immer wieder interreligiöse Treffen des Dalai Lama mit
    Muslimen, aber die lamaistische Ideologie ist im Kern und grundsätzlich
    anti-islamisch orientiert. Das vom Dalai Lama seit Jahren durchgeführte Kalachakra
    – Ritual, als das höchste Ritual des Tibetischen
    Buddhismus bezeichnet, beinhaltet die so genannte Shambhala-Prophezeiung,
    die einen apokalyptischen Endzeitkrieg zwischen Buddhisten und Muslimen
    voraussagt. Diese Prophezeiung  hat historische
    Wurzeln. Als das Kalachakra
    – Tantra im 10. Jh. n. Chr. verfasst wurde, waren die buddhistischen Kulturen
    Indiens von den islamischen Armeen schon überrannt. Zu Tausenden
    flüchteten damals die Mönche nach Nepal und Tibet. Die Inhalte des Kalachakra
    – Tantra Kalachakra Tantra sind als eine mystisch-politische und
    militante Antwort auf den imperialistischen Islam zu verstehen. Das Tantra
    macht keinen Unterschied zwischen einem gemäßigten und terroristischen
    Islam. Sondern es benennt unmissverständlich Adam, Noah, Abraham, Moses,
    Jesus, Mani, Mohammed und den Mahdi als die Gründungsväter des Islams,
    die allesamt, so der Kalachakra Tantra Text, der „Familie der dämonischen Schlangen“
    angehören. Sieben davon werden im Koran und anderen islamischen Schriften
    als „Propheten“ verehrt.   Auch ist die „zunehmende islamfeindliche Stimmung“ nicht nur in
    Europa sondern auch in vielen buddhistischen Ländern festzustellen. Weltweit sind heute
    Verfolgungen und Pogrome von Muslimen durch Buddhisten an der Tagesordnung:
    In Shri Lanka, in Nepal, in Thailand. Der Krieg
    zwischen Buddha und Allah findet schon statt. (Weiterlesen: Buddha gegen Allah)    In Myanmar rief Ashin
    Whiratu, buddhistischer Mönch und spiritueller
    Führer der burmesischen anti-Muslim Bewegung, mit dem folgenden Satz zur
    Verfolgung von Muslimen auf: „Du kannst voll sein von Freundlichkeit und
    Liebe, aber du kannst nicht neben einem verrückten Hund schlafen. Wenn wir
    schwach sind, wird unser Land muslimisch werden.“ Ein Plakat zeigt einen
    jungen buddhistischen Mönch mit „Knarre“. Auch in diesem Zusammenhang muss
    man den Spruch des Dalai Lamas „Deutschland darf nicht arabisch werden“
    verstehen.         
   FAZ: Wir sind hier in Dharamsala
    im Norden Indiens, wo Sie seit mehr als 50 Jahren im Exil leben. Ist dies
    auch der Ort, an dem Ihr Leben enden wird? im
    Exil leben. Ist dies auch der Ort, an dem Ihr Leben enden wird?   Dalai Lama: Das weiß niemand. Wie Sie wissen, hat sich die
    Volksrepublik China im Vergleich zum China vor 30, 40 Jahren sehr
    verändert. Die Kulturrevolutionäre hatten dazu aufgerufen, die „vier Alten“
    zu zerstören, darunter die Religion. Heute hat China die größte
    buddhistische Bevölkerung. Ein kommunistisches Land mit der größten Zahl
    Buddhisten! Viele Parteimitglieder sind nur im Kopf Atheisten, aber von der
    Brust an abwärts sind sie gläubige Buddhisten. Freiheit wird zum nationalen
    Interesse, damit jeder individuelle Bürger seine Kreativität voll ausnutzen
    kann. Mehrere hunderttausend Studenten, die in Amerika, Europa, auch
    Deutschland studieren und auch in Japan, Australien und Indien. Sie erleben,
    was Freiheit und Demokratie sind, Redefreiheit, Gedankenfreiheit, eine
    freie Presse. China, so mächtig es auch sein mag, kann nicht zu der
    früheren rigiden, abgeschlossenen Gesellschaft zurückkehren.   Trimondi: Die meisten chinesischen Buddhisten sind Chan-Buddhisten,
    die oft den Tibetischen Buddhismus als eine ketzerische Lehre verurteilten.
    Sie wurden schließlich seit dem 9. Jahrhundert von den Lamas aus Tibet
    vertrieben. Aber es ist richtig, dass sich in China eine Hinwendung
    zum tibetischen Buddhismus feststellen lässt. „Die Ergebnisse einer kleinen
    Untersuchung, die ich 2007 durchführen ließ, ergaben, dass viele Chinesen,
    die Anhänger des tibetischen Buddhismus wurden, sich entweder zuvor von dem
    als zu spröde und konservativ empfundenen chinesischen Buddhismus abgewandt
    hatten, oder aber aus verschiedenen Gründen zu dem Schluss gekommen waren,
    der tibetische Buddhismus offeriere einen besonders ‚machtvollen Weg‘ zum
    spirituellen Heil – bis hin zum Glauben an materiellen Gewinn durch
    Rituale.“ – schreibt der Tibetologe Thierry Dodin in einem Artikel mit dem Titel Buddhismus
    in China und Tibet – einen gesellschaftsverändernde Kraft? Darin heißt
    es weiter: „Stark unterschätzt wird, wie sehr heute die Hinwendung von
    Chinesen zum tibetischen Buddhismus zu dessen Vitalität in China und Tibet
    beiträgt. In vielen Städten Chinas gibt es inzwischen Zentren, die
    regelmäßig von tibetischen Lamas besucht werden; ein ähnliches Phänomen wie
    im Westen.“ Das mag übertrieben klingen, denn Dodin
    ist ein Anhänger des XIV. Dalai Lama und begrüßt deswegen die Ausbreitung
    des T. B. in China. Aber Dodin hat Recht!    In China insbesondere von Seiten
    der Partei findet ein radikales Umdenken in Richtung Buddhismus statt mit
    einem erstaunlichen Interesse an dessen tibetischer Ausprägung. Man muss
    dabei in Betracht ziehen, dass die Partei in China ein Mitspracherecht in
    der Inkarnationsfrage hat. Jeder hohe neu inkarnierte Lama im Reich der
    Mitte wird von der KPCh abgesegnet. Chan
    Buddhisten gelten als nicht so devot wie tibetische Buddhisten. Eine
    unterwürfige, gehorsame Einstellung der Bevölkerung liegt aber im Interesse
    der chinesischen Führungsschicht. Deswegen werden überall im Land Hybride
    zwischen Lamaismus und Chan-Buddhismus gezüchtet. Das hat Rückwirkung auf
    die westlichen tibetischen Buddhisten und die Tibeter im Exil, so dass der
    Chefredakteur der Schweizer Zeitschrift Market,
    Arnaud Dotezac, geradezu von einer „Sinisierung der Exiltiber“ spricht. In einem
    erleuchtenden Artikel mit dem Titel Buddhist
    soft power – Chinese style zeigt er die
    Hintergründe einer Entwicklung auf, die keiner für möglich gehalten hätte.  Es gibt aber auch Anhänger des
    Chan Buddhismus, die sich durch den Lamaismus bedroht fühlen, und eine
    Kampagne dagegen unter dem Slogan „Tibetischer Buddhismus ist kein
    Buddhismus“ führen.    Betrachtet man die aggressiven und
    okkulten Inhalte des Tibetischen Buddhismus, dann muss man dessen
    Verbreitung in China und seinen Schulterschluss mit Chan Buddhisten als
    höchst gefährlich ansehen. „Der korporative
    Kommunismus und die reiche Elite Chinas benutzen jetzt schon die Lamas, um hybride Chan buddhistische Vajra
    [Tantra] Meister hervorzubringen und um jegliche heranwachsenden
    demokratischen Neigungen im Mutterland niederzuzwingen.“ – schreibt Chris
    Chandler, die eine hervorragende Studie über die totalitäre Ausrichtung der
    Lama-Religion verfasst hat. (Siehe hierzu: Tibetan lamas collaborate with China)    FAZ: Und dann wollen Sie
    zurückkehren?   Dalai Lama: Vielleicht in ein paar Jahren. Wenn die
    Gelegenheit für meine Rückkehr kommt oder wenigstens einen kurzen Besuch,
    wäre das ein Anlass zur Freude. Die Leute, die aus Tibet hierherkommen,
    sagen immer: Bitte, komm. Sie wollen mein Gesicht sehen, bevor sie sterben.
    Millionen Tibeter in Tibet warten darauf. Auch einige Chinesen vom
    chinesischen Festland. Sie sagen: Bitte, vergiss uns nicht. Auf der anderen
    Seite gibt es ein tibetisches Sprichwort: Wo immer du glücklich bist, da
    ist dein Zuhause. In Indien habe ich über 57 Jahre in völliger Freiheit
    gelebt. Die Freiheit hat mir erlaubt, Menschen unterschiedlichster
    Hintergründe zu treffen, unterschiedlichen Glaubens, unterschiedlicher
    Berufe. Wenn ich das Gefühl habe, hier aus Indien mehr zu bewirken, dann
    bleibe ich hier. Es ist das Land Buddhas. Und wenn ich hier irgendwann
    sterbe, bin ich froh. Aber bitte nicht in einem Krankenhaus an irgendeiner
    Fernbedienung hängend. (lacht)   Trimondi: Die Aussage, dass er in Indien immer Freiheit genossen hat, mag
    stimmen. Das Land war extrem tolerant gegenüber den tibetischen
    Flüchtlingen. Zwar geschah das nicht nur aus Mitgefühl, sondern auch aus
    politischem Kalkül im Hinblick auf die chinesische Bedrohung. Auch
    verlangten die Inder, dass sich der Dalai Lama in allen politischen Fragen
    loyal verhält. „Während [der
    Dalai Lama] aktiv die buddhistischen Lehren praktiziert, hat er immer an
    der Seite Indiens gestanden, sogar wenn er deswegen seine eigenen
    Prinzipien aufgeben musste. Ist das nicht der Ausdruck höchster Liebe für
    seine Wahlheimat?“ – schreibt der 
    französische Tibetologe Claude Arpi und fährt fort: „Dass der Dalai Lama Indiens
    Standpunkt verstand, während dieser vom Rest der Welt verdammt wurde, und
    gerade weil er diametral im Gegensatz zu seinen tieferen
    Glaubensvorstellungen steht, zeigt das Kaliber dieses Mannes, der Indiens
    stets als Aryabhumi
    [heiliges Land, aber auch Land der Arier] 
    bezeichnet und der Tibet zu einem Kind Indiens erklärt hat.“ Auch
    David Frawley vom American Institue of
    Vedic Studies lobt den tibetischen
    Religionsführer: „Der Dalai Lama selbst hat Indiens Nuklear Tests
    unterstützt. Ebenso Indiens Verteidigung im Kargil
    Krieg von Kaschmir und die Kritik an der christlichen Missionsarbeit, die
    von indischen Gurus gemacht wurde.“    Seitdem er das Land betreten hat, pflegt der Dalai Lama die engsten
    Kontakte zur Hindutva, der religiösen Rechten
    Indiens, die extrem anti-islamisch eingestellt ist. Von westlichen
    Werten wie Freiheit und Demokratie, Redefreiheit, Gedanken- und Presse ist
    hier keine Rede. (Weiterlesen: Das Verhältnis
    des XIV. Dalai Lama zur religösen Rechten Indiens
    )   FAZ: Sie haben angedeutet,
    dass Sie der letzte Dalai Lama sein könnten. Wollen Sie überhaupt
    wiedergeboren werden?   Dalai Lama: Ja. Solange Menschen leiden, werde ich ihnen
    weiter dienen. Als der erste Dalai Lama sehr alt war, sagte einer seiner
    gelehrtesten Schüler: Nun bist du bereit, in den Himmel zu kommen. Er
    antwortete, im Himmel bin ich überflüssig. Ich möchte dort wiedergeboren
    werden, wo ich etwas Sinnvolles tun kann, wo es Leiden gibt. Aber die Frage
    ist, bleibt der Name Dalai Lama. Schon im Jahr 1969 habe ich in einer
    offiziellen Stellungnahme gesagt, die Entscheidung, ob die Institution des
    Dalai Lamas weitergeführt werden soll oder nicht, hängt vollkommen vom
    tibetischen Volk ab. Wenn also eine Situation aufkommen sollte, in der die
    Institution an Relevanz verloren hat, dann braucht man sie nicht mehr
    aufrechtzuerhalten. Außerdem habe ich schon im Jahr 2001 einen Teil der
    politischen Führung abgegeben. Seit dem Jahr 2011 bin ich von allen
    politischen Aufgaben zurückgetreten. Für 400 Jahre war der Dalai Lama
    automatisch der weltliche und spirituelle Führer. Die weltliche Führung
    habe ich freudig, freiwillig und mit Stolz abgegeben. Nur die Chinesen haben das noch nicht verstanden. Um die Zukunft
    des Dalai Lamas machen sich die chinesischen Kommunisten mehr Gedanken als
    ich.   Trimondi: Die Gefahren für Freiheit, Frieden, Menschlichkeit und Demokratie,
    die vom Tibetischen Buddhismus ausgehen, sind keineswegs an Tenzin Gyatso, den XIV. Dalai
    Lama,  gebunden sondern ergeben sich
    aus diesem okkulten Religionssystem selber, das von immer mehr Aussteigern
    als ein Kult bezeichnet wird, der weltpolitische Ambitionen hat. (Siehe: Der
    Lamaismus als ein Kultsystem) Das Gerede von der Nachfolge ist deswegen
    ohne Bedeutung für das Gesamtsystem. Es ist auch ohne Bedeutung, ob dieser
    Kult durch einen von den KPCh ernannten Dalai
    Lama oder einen „westlichen“ Dalai Lama praktiziert wird. Die Buddhas, Bodhisattvas, Kriegsgötter und Herukas
    (Dämonen), die die Lamas in ihren Ritualen beschwören, stammen, der Doktrin
    nach, aus einer übernatürlichen Welt. Sie können sich jedoch in
    menschlichen Personen inkarnieren. Die Menschen funktionieren dann als
    Vasen, die die göttlichen oder auch dämonischen Energien auffangen und
    speichern. Doch diese menschlichen „Vasen“ segnen irgendwann das Zeitliche
    und zerbrechen, aber die Götter und Dämonen existieren fort in einer
    transpersonalen Dimension, sozusagen als religiöses Programm, um dann in
    „neuen Vasen“, d. h. in menschlicher Gestalt, wieder zu erscheinen.   FAZ:
    Die chinesische Regierung will die Institution unter ihre Kontrolle
    bringen. Deshalb hat sie ihre Äußerungen über die Reinkarnation sogar als
    „Blasphemie“ bezeichnet.   Dalai Lama: Ich kann mit Gewissheit sagen, dass mein
    Wissen über den Buddhismus um einiges besser ist als das ihrige. (lacht)   Trimondi: Die kommunistische Partei Chinas ist daran interessiert, einen
    Kinder Dalai Lama zu haben, den sie indoktrinieren kann und der nach ihrer
    Pfeife tanzt. Sie fragen nicht nach den mystisch-politischen Absichten des
    tantrischen Ritualwesens, das die Realisierung eines lamaistischen
    Weltenimperiums anstrebt. Der Dalai Lama wartet mit seiner Entscheidung ab,
    ob er als Kind inkarnieren will, wie sich die Lage in China entwickelt.   FAZ: In Ihren
    Instruktionen zur Wiedergeburt haben Sie festgelegt, dass die Tibeter
    darüber entscheiden sollen, wenn Sie das Alter von 90 Jahren erreicht
    haben. Halten Sie an dem Zeitplan fest?   Dalai Lama: Wir beginnen jetzt schon mit der Arbeit.
    Wahrscheinlich Ende dieses Jahres werden einige Diskussionen geführt
    werden. Wir werden Leute zusammenbringen und ihre Meinung hören. Dann nach
    einem oder zwei Jahren werden wir fertig sein, und ich werde mit den
    höchsten Geistlichen zusammentreffen, um auch ihre Meinung anzuhören. Als
    14. Dalai Lama bin ich populär und habe nie Schande über mich gebracht. Mir
    wäre es lieber, wenn die Tradition des Dalai Lamas mit einem solchen
    populären und recht guten Dalai Lama enden würde.   Trimondi: Der Dalai Lama weiß, dass, wenn er, wie es die Tradition
    vorschreibt, als Kind wiedergeboren wird, seine Institution in Gefahr ist.
    Mehrere junge Dalai Lamas der Vergangenheit wurden ermordet oder starben
    vor dem Erwachsenwerden. In der Zwischenzeit, bevor der neue Dalai Lama
    volljährig ist, wurden die politischen und religiösen Aufgaben von einem
    „Regenten“ geführt. Diese waren häufig in blutige politische Machtspiele
    verwickelt. Das Inkarnationssystem ist also sehr anfällig und fragil.
    Deswegen hat man schon vor einigen Jahren darüber diskutiert, ob es durch
    ein Übertragungssystem abgelöst werden kann, bei dem der Dalai Lama seinen
    Nachfolger noch zu Lebzeiten als Nachfolger designiert. Von ihm auserkoren
    war Ogyen Trinley, der 17. Gyelwa Karmapa von der Kagyü Sekte. Dieser war jedoch in verschiedene Skandale
    verstrickt, insbesondere
    Geldwäsche und illegal erworbenes Land, das für Inder bestimmt war.
    Außerdem gilt es als Fakt, dass Ogyen Trinley engste Kontakte zu den Chinesen unterhält.    Der Dalai Lama trat, als das publik wurde, mit dem jungen Karmapa nicht mehr in der Öffentlichkeit auf, aber er
    wandte sich auch nicht gegen ihn. Offensichtlich weiß er nicht, wenn er als
    seinen Nachfolger designieren soll, während die kommunistische Partei
    Chinas am alten Inkarnationssystem festhält. Ogyen
    Trinley wäre jedoch der ideale
    Verbindungskandidat zwischen westlichem und chinesischen
    Lamaismus. Das könnt im Interesse des Gesamtsystems eine Option sein, so
    dass die Chinesen auf die Benennung einer neuen Inkarnation
    verzichten.     FAZ: Aber einige Ihrer
    Anhänger dürften traurig sein, wenn Sie das hören. Lassen Sie nicht die
    tibetischen Buddhisten im Stich?   Dalai Lama: Nein. Ich sage immer: Es gibt auch keine
    Reinkarnation Buddhas, aber seine Lehre ist nach 2600 Jahren noch hier. Das
    gilt auch für viele tibetische Meister. Keine Reinkarnation, keine
    Institution, aber ihre Lehren gelten immer noch. Es braucht dazu keine
    Institution.   Trimondi: In der Tat gibt es das institutionalisierte Inkarnationssystem im
    ursprünglichen Buddhismus nicht. Es erwies sich jedoch für die Lamas als sehr hilfreich, um sie auf
    ihren Thronen zu halten. „Wieder und wieder Reinkarnation, die gleiche
    Person und der Rest von uns soll eine 
    Reinkarnation in höheren Verkörperungen erhalten, wenn wir der Lama
    Doktrin folgen. Das wird natürlich noch viele ‚Lebenszeiten‘ dauern.
    Sehr praktisch für die Lamas und eine lange ‚Durststrecke‘ für den Rest von
    uns.“ – so beschreibt die Aussteigerin Chris Chandler die lamaistische
    Reinkarnationspraxis.   FAZ: Aber emotional wird
    es schwierig für die tibetischen Buddhisten.   Dalai Lama: Das ist, ehrlich gesagt, ein feudalistisches
    Denken. Aber das wird sich ändern. Am Anfang werden sie emotional sein.
    Aber solange ich lebe, kann ich ihnen noch das Gehirn waschen. Mit
    Argumenten, nicht mit Unterdrückung, wie es die Kommunisten tun. (lacht)   FAZ: Sie haben die
    Kulturrevolution erwähnt, die vor fast genau 50 Jahren begann. Sie haben
    einmal von einer „halben Kulturrevolution“ gesprochen, die in Tibet
    herrsche. Was meinten Sie damit?   Dalai Lama: Das war vor der Krise im Jahr 2008, als der
    damalige Parteisekretär scharfe Kontrollen des Glaubens und der Religion
    eingeführt hat und politische Umerziehung in den Klöstern. Wegen der
    starken Kontrolle gab es viel geistigen Widerstand.   Trimondi: Im Jahre 2008 kurz vor Beginn der olympischen Spiele in Peking gab
    es einen Aufstand von Anhängern des Dalai Lama, der zu extrem gewaltsamen
    Szenen führte und bei dem vor allem chinesische Zivilpersonen die Opfer
    waren. Vieles deutet darauf hin, dass die Revolte von Dharamsala
    aus gesteuert wurde. Als sie von chinesischer Seite niedergeschlagen war,
    begann eine, wahrscheinlich ebenfalls von Dharamsala
    inszenierte, Suizid-Serie. Mit ihren spektakulären
    Selbstverbrennungen protestierten vor allem junge Mönche sowohl für ein
    freies Tibet als auch für die Rückkehr des Dalai Lama.    Ebenso in diesem Fall hat sich der
    Religionsführer ethisch nicht korrekt und un-buddhistisch
    verhalten. Zwar gab es von ihm am 13. 06. 2013 kurz vor seinen
    Deutschlandbesuch eine Distanzierung von den „Märtyrer-Aktionen“ in der
    Wochenzeitung „Die Zeit“. „Was diese jungen Leute tun, hilft nicht.“ –
    sagte dort der Dalai Lama in einem Interview. Aber Monate lang hatte er,
    trotz internationaler Aufforderungen und obgleich der Buddhismus nicht nur
    das Töten sondern auch den Suizid verbietet, die Selbstverbrennungen
    keineswegs verurteilt, sondern erklärt, er könne nichts dazu sagen, um nicht
    die Familien der Opfer zu beleidigen. Dutzende junger Mönche kamen so auf
    schreckliche Weise ums Leben. Dabei hätte ein einziges, klares Wort die
    Tragik vermeiden können, denn der Dalai Lama gilt für seine tibetischen
    Anhänger als lebender Gott auf Erden. Erst als die spektakulären
    Selbstverbrennungen nicht den Erfolg hatten, den Westen die gegen China zu
    mobilisieren, sondern als im Gegenteil die Kritik am Dalai Lama immer
    lauter wurde, kam es zu einer Distanzierung von seiner Seite. Danach hörten
    die Suizide der Mönche sofort auf.   FAZ: Und wie ist die
    Situation jetzt, im Vergleich zu 2008?   Dalai Lama: Im Vergleich dazu ist die Situation allgemein
    besser. Aber die Autonome Region Tibet steht immer noch unter strikter
    Kontrolle. In den Gebieten Amdo und Kham, also in Siedlungsgebieten der Tibeter in den
    benachbarten Provinzen, ist die Lage besser. Aber das spiegelt nicht immer
    die Anweisungen der Zentralregierung wider. Sogar von Bezirk zu Bezirk kann
    die Lage unterschiedlich sein. Manchmal kommt ein neuer Funktionär, und die
    Lage ändert sich schlagartig. Es ist sehr schwer vorauszusehen.   Trimondi: Die Kommunistische Partei Chinas fördert seit
    einigen Jahren großzügig den Tibetischen Buddhismus,
    wenn sie davon überzeugt ist, dass sie die Kontrolle über die Abläufe und
    Institutionen hat. Sie fragt nicht nach den problematischen Inhalten dieses
    okkulten Systems, sondern baut Klöster, unterstützt Großveranstaltungen und
    lässt den von ihr bestimmten Panchen Lama durchs
    Land ziehen, um dort Lehrvorträge, Riten und Großveranstaltungen
    durchzuführen, wie zum Beispiel das Kalachakra
    – Tantra - Ritual.   Die offizielle Internet Zeitschrift „Fenster zu China“ schreibt: „Der 11. Panchen Lama Bainqen Erdini Qoigyijabu trifft für
    das Kalachakra-Ritual in Xigaze
    im südwestchinesischen Autonomen Gebiet Tibet ein, 21. Juli 2016. Die
    ersten tantrischen Kalachakra Instruktionen, die
    vom 11. Penchen Lama Bainqen
    Erdini Qoigyijabu
    gehalten wurden, haben offiziell begonnen. Das Kalachakra
    (Das Rad der Zeit) Ritual beinhaltet eine Reihe von tantrischen Lehren und
    von Gurus gegebenen Einleitungen, um den Buddhisten im Lebenszyklus zu
    helfen.“   
 Der
    Panchen Lama bei der Durchführung des Kalachakra Tantra Rituals   Wir sind in diesem
    Interview schon mehrmals auf das Kalachakra
    – Tantra, das höchste Ritual des Tibetischen Buddhismus zu
    sprechen gekommen. Wie wir ausführlich in unserem Buch Der
    Schatten des Dalai Lama nachweisen, ist in diesem Ritual ein
    Weltherrschaftsanspruch des so genannten Adi-Buddhas codiert und offen
    ausgesprochen. Erreicht werden soll dieses Ziel unter anderem durch einen
    apokalyptischen Krieg, bei dem sich am Ende Buddhisten und Hindus auf der
    einen Seite und Muslime auf der anderen Seite als Todfeinde
    gegenüberstehen. Diese kriegerische Doomsday-Vision
    und das im Tibetischen Buddhismus gepflegte kultisch-magische Denken wurden
    von Nazis, Neonazis, Faschisten, Bolschewiken (Siehe: Rotes Shambhala)
    und Terroristen zur eigenen Ideologiebildung benutzt. Jetzt von den
    Chinesen gefördert, verspricht das nichts Gutes, denn das Kalachakra
    – Tantra ist ein Kriegsritual (Siehe: Ein
    Kriegsritus des Dalai Lama ), auch wenn es im Westen als
    wichtiger Beitrag zum Frieden und in China als „Bewältigung des
    Lebenszyklus“ präsentiert wird. „Wie friedlich
    und harmonisch ist die Welt denn geworden, seit die tibetischen Lamas und
    ihr ‚Buddhismus‘ von Tibet aus auf den Rest der Welt losgelassen wurden?
    Wie friedfertig sind die Plätze, wo sie die meisten ihrer Zentren gebaut
    haben. Tibetische Tantras haben nichts mit Frieden zu schaffen, sie sind
    dazu da, Chaos hervorzubringen, ‚geordnetes Chaos‘ wie Chögyum
    Trungpa [ein tibetischer Lama] es zu bezeichnen
    pflegte.“ – schreibt Ex-Tibetan-Buddhist Chris
    Chandler.   Nach lamaistischem
    Verständnis ist es nicht bedeutsam, welche „menschliche Person“ dieses
    Ritual durchführt. Das tibetische System kennt die Institution eines Tulkus, eines übernatürlichen Wesens, das sich in
    mehreren Lamas inkarnieren und aufteilen kann. So erfüllt der Panchen Lama ebenso wie der Dalai Lama den Auftrag des
    transpersonalen Adi-Buddhas, der höchsten monotheistischen (!) Instanz des
    tibetischen Systems.   FAZ: Was halten Sie von
    Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping?   Dalai Lama: Auch er ist schwer zu durchschauen. Er kommt
    aus einer buddhistischen Familie. Ich kannte seinen Vater, Xi Zhongxun. Er war ein guter
    Freund des damaligen Pantschen Lamas. Auch er musste während der
    Kulturrevolution Leid ertragen. Xi Jinpings Denken ist realistischer, aber es gibt eine
    Menge Widerstand im Establishment. Vor zwei Jahren hat er öffentlich
    gesagt, Buddhismus sei ein wichtiger Teil der chinesischen Kultur. Etwas
    Ähnliches sagte er auch in Neu-Delhi. Das ist überraschend, ein
    kommunistischer Anführer, der etwas Nettes über eine Religion sagt, oder
    nicht?   Trimondi: In der exiltibetischen
    Community wird Xi Jinping als möglicher Ansprechpartner für
    eine Zusammenarbeit in politischen und religiösen Fragen gesehen. Der
    Staatschef fördert die Religionen in China, um das Volk zu erziehen. Es
    gibt Gerüchte, die ihn als Buddhisten darstellen. Er selber erzählt, dass ihn
    in seinen jungen Jahren die Mysterien des Buddhismus und die östlichen
    Kampfkünste fasziniert hätten. In China existieren sogar Gruppierungen,
    die „Xi“ als die Inkarnation eines Buddhas
    verehren. (Siehe: Monks revere Xi-Jinping: A reincarnation of the Buddha)   FAZ: Also ist die Lage in
    China nicht so schlecht?   Dalai Lama: Die wirtschaftliche Situation ist im Vergleich
    zu der Zeit vor 1959 besser. Aber innerlich sind die Menschen sehr unglücklich.
    Sie leben in ständiger Angst.   Trimondi: Es ist natürlich an den Haaren herbeigezogen,
    dass in China alle Menschen unglücklich sind und in ständiger Angst leben,
    auch wenn es in diesem System nicht demokratisch vor sich geht. Das könnte sich
    jedoch ändern, wenn die Kommunistische Partei Chinas lamaistische Ideen und
    Visionen übernimmt und mit den Lamas kooperiert. Die politische Geschichte
    Tibets ist der beste Beweis hierfür.    FAZ: Befürchten Sie, dass
    die Tibeter ohne Ihre Führung zu Gewalt greifen könnten?   Dalai Lama: Das ist möglich. Tatsächlich hat ein Tibeter
    mir schon vor 15 bis 20 Jahren gesagt, dass die Leute über 40 das Gefühl
    hätten, es ginge ihnen besser etwa im Vergleich zur Zeit der
    Kulturrevolution. Viele unter 40 seien unglücklich. Sie sagten, solange der
    Dalai Lama da ist, müssen wir uns an sein Prinzip der Gewaltlosigkeit
    halten. Danach müssen wir selbst denken. Dann erklärte ich ihm, es gehe
    nicht darum, meinem Rat zu folgen. Mein Denken folgt nur der Realität.
    Gewalt ist unberechenbar und hat negative Folgen.   Trimondi: Gewalt ist Teil der tibetischen Geschichte und Kriegsideologien und
    Kriegsgötter sind fundamentale Inhalte des gesamten Systems. (Siehe: Gewalt, Töten
    und Gerechte Krieg im Buddhismus )   FAZ: In der Vergangenheit
    war der Widerstand der Tibeter schon einmal gewalttätig. Die CIA bildete
    einst Tibeter für den bewaffneten Widerstand aus. Auch Sie wurden in der
    Presse damit in Verbindung gebracht. Wie rechtfertigen Sie das?   Dalai Lama: Als ich im Jahr 1956 in Indien war, bestanden
    meine älteren Brüder darauf, dass ich nicht zurückkehren sollte. Dann hörte
    ich, dass mein ältester Bruder, der ein paar Jahre in Amerika verbracht
    hatte, Verbindungen zu einem CIA-Agenten hatte. Ich entschied mich
    zurückzukehren. Das war im Jahr 1957. Dann gab es im Jahr 1958 einen
    Aufstand in Tibet. Ich hörte, dass einige Leute von der CIA ausgebildet
    worden waren. Ich hatte damit nichts zu tun. Als ich im März 1959 Südtibet erreichte, sah ich einige Tibeter mit Bazookas
    und anderen Waffen. Ich dachte, ein paar Bazookas bringen nicht viel.
    (lacht) Als ich Indien erreichte, hörte ich wieder, dass in dem Gebiet von
    Mustang sich eine Art Guerrilla-Organisation
    gebildet hatte. Das war strikt geheim. Ich war da außen vor. Mein älterer
    Bruder, eine recht kontroverse Figur, machte das. Ich hatte damit nichts zu
    tun.   Trimondi: Natürlich war der Dalai Lama bestens über die Aktivitäten seines
    Bruders informiert, den er jetzt zum Schuldigen stempelt. Der japanische
    freie Journalist und ehemalige Herausgeber des Japan Times Weekly Yoichi Shimatsu hierzu: „Die
    Guerilla Aktivitäten wurden durch die Exilregierung in Dharamsala
    gebilligt, deswegen wurden sie auch später in die indische Armee als
    ‚Special Frontier Forces’
    integriert, die auch als ‚Tibetische Armee’ bekannt war. Während die Agency
    die Guerilla Operationen plante, unterstützte und durchführte, legten die
    höher gestellten amerikanischen Beamten jede wichtigere Entscheidung der
    Regierung in Dharamsala zur Genehmigung vor. In
    meinem Karmapa-Video, habe ich eine Aufnahme von
    der Front der Pokhara Hotels gemacht, wo die CIA
    und die tibetische Exilregierung ihre Meetings abhielten, um ihre Pläne für
    den Guerilla Krieg zu diskutieren. Als Oberhaupt der Exilregierung trug der
    Dalai Lama die direkte Verantwortung für all diese Entscheidungen.“ Siehe
    ausführlich:  Der Dalai Lama und
    die CIA    FAZ: Gibt es Umstände, unter
    denen die Anwendung von Gewalt Ihrer Ansicht nach legitim ist?   Dalai Lama: Wenn die Umstände so sind, dass es keine
    andere Wahl gibt, und Mitgefühl die Motivation ist. Es gibt solche
    Geschichten in Buddhas eigener Historie. Um 499 Händlern das Leben zu
    retten, tötete er einen Händler. Er kalkulierte: Die Sünde, eine Person
    getötet zu haben, kann ich aushalten. Wenn ich es nicht tue, dann wird er
    499 töten. Erstens werden so 499 Menschen sterben, zweitens wird er die
    Sünde tragen, 499 Menschen getötet zu haben. Also entschloss Buddha sich,
    die Person zu töten. Es sieht aus wie Gewalt. Aber die Motivation ist
    Mitgefühl. Diese Unterscheidung machen wir also. Theoretisch können wir das
    zwar erklären, praktisch ist es aber besser, jede Gewalt zu vermeiden. Das
    ist sicherer. Wie mein Freund George W. Bush: Seine Motivation war sehr
    aufrichtig. Er wollte Demokratie in den Irak bringen. Eine Person
    eliminieren. Er benutzte Gewalt. Die Folgen waren negativ. Gewalt ist
    unberechenbar. Deshalb besser keine Gewalt.   Trimondi: Seit den
    Ereignissen des 11/9 gewinnt die Debatte über die Legitimation zu töten
    auch unter Buddhisten mehr und mehr an Aktualität. Viele von ihnen haben
    schon damit begonnen, tödliche Schläge gegen Terroristen und
    „Schurkenstaaten“ zu legitimieren, und stellen damit das Prinzip der
    absoluten Gewaltlosigkeit in Frage. „Wir können nicht nur der Fußabtreter
    sein!“ – meint Gehlek Rinpoche,
    ein in den USA lehrender tibetischer Lama – „Als Buddhisten können wir
    keiner Fliege etwas zuleide tun, aber wenn die Fliege leidende Wesen
    verletzt, dann müssen wir das stoppen.“ Gehlek
    sieht in der Tötung von Terroristen eine ethische Verpflichtung, denn es
    gelte die Übeltäter, „vor schlechtem Karma zu retten. Wenn man zulässt,
    dass sie töten, dann lässt man auch zu, dass sie viele, viele Leben lang
    [als Wiedergeborene] mit Leid verbringen. Sie zu verfolgen, ist kein Akt
    der Rache, nicht einmal der Gerechtigkeit. Wir schützen sie und uns.“   Aus Mitgefühl zu töten, kann sogar die Weihe eine Bodhisattva-Gelübdes
    erhalten. Ein „Bodhisattva“ ist ein Buddha,
    der gelobt hat, in dieser Welt Leiden zu verhindern und der deswegen darauf
    verzichtet, in das Nirwana (Nicht-Seins) einzutreten. „Eines dieser Gelübde
    besteht darin, dass du grundsätzlich töten musst, wenn es zu zum Wohle
    anderer ist.“ – meint Nicholas Ribush, Leiter des
    Lama Yeshe Archivs. „Wenn du das nicht tust, hast
    du das Gelübde gebrochen.“ –  was
    nach buddhistischer Weltsicht grausamste Höllenstrafen zur Folge hat. Durch
    das Bodhisattva-Gelübde wird das
    Töten jedoch sakralisiert und es entsteht diese
    gefährliche Typologie des „Heiligen Kriegers“,
    des japanischen Samurai oder des tibetischen Dharma-Warriors
    – das buddhistische Pendant zum islamischen Mujaheddin und
    christlichen „Gotteskrieger“ oder Kreuzritter.   Für viele Buddhisten wie für den Dalai Lama ist die Gewaltfrage im Kern
    schon gelöst. „Gewalt ja, aber unter bestimmten Bedingungen“ heißt das neue
    Credo, welches das alt ehrwürdige buddhistische Glaubensbekenntnis.
    „Niemals Gewalt!“ abgelöst hat. So ist die ehemals hochgeschätzte
    buddhistische Erkenntnis, dass der „Feind“ nichts anderes sei, als das
    Spiegelbild der eigenen falschen Gefühlslage, eine Doktrin, mit welcher die
    Buddhalehre im Westen groß wurde, mehr und mehr
    im Schwinden begriffen. Buddhisten verhalten sich zunehmend wie andere
    Menschen auch: Wo gebissen wird, da muss zurückgebissen werden. Doch es
    gibt noch Vertreter dieses Glaubens, die den neuen Trend nicht mitmachen
    wollen und die konsequent und unbeirrt an der Tradition der Gewaltlosigkeit
    festhalten. Einer von ihnen kommt aus einem Land, in dem sich buddhistische
    Mönche aus Protest gegen den Krieg selber verbrannten und dadurch ein
    nachhaltiges Fanal des Friedens in der ganzen Welt gesetzt haben. Es ist
    der Vietnamese Thich Nhat
    Hanh, ein Vertreter des engagierten Buddhismus.
    Er geht heute, im Gegensatz zum XIV. Dalai Lama, keinen Jota von seiner
    pazifistischen Grundhaltung ab. In einem Interview mit dem Titel „Was ich
    über Osama bin Laden sagen würde“ erklärt er: „Jegliche Form der Gewalt ist
    Ungerechtigkeit. Das Feuer des Hasses und der Gewalt kann nicht dadurch
    gelöscht werden, indem mehr Hass und Gewalt in das Feuer geschüttet wird.“   Auch nach seiner Abdankung wird der ehemalige Präsident George W.
    Bush vom Dalai Lama auf seiner Texas Ranch besucht: „Wie mein Freund George
    W. Bush: Seine Motivation war sehr aufrichtig. Er wollte Demokratie in den
    Irak bringen. Eine Person eliminieren. Er benutzte Gewalt. Die Folgen waren
    negativ. Gewalt ist unberechenbar. Deshalb besser keine Gewalt.“ – sagt der
    Religionsführer in dem Interview. Mittlerweile wird immer offenkundiger,
    dass der Irak-Krieg eine Katastrophe, unter anderem die Flüchtlingskrise,
    ausgelöst hat, die den gesamten Nahen Osten ins Chaos stürzte und von da
    aus nach Europa übergreift. Die Stimmen, dass George W. Bush und Tony Blair
    Kriegsverbrecher sind, die zur Verantwortung gezogen werden müssen, werden
    immer lauter. Dennoch hält der Dalai Lama seinem Freund Bush die Treue auch
    wenn er rückblickend, die Gewalt im Irakkrieg verurteilt. Das aber war
    nicht immer so:      Die Statements des Dalai Lamas zur Terror-Bekämpfung und zum zweiten
    Irak-Krieg waren jedenfalls so vieldeutig, dass sie die Journalistin Laurie
    Goodstein dazu veranlassten, in der New York
    Times einen Artikel mit dem Titel „Der Dalai Lama sagt, der Terror
    verlange eine gewaltsame Antwort“ zu veröffentlichen. Das wurde später von
    einem exiltibetischen Beamten dementiert. Ob ein Missverständnis oder
    nicht, feststeht, dass sich der tibetische Religionsführer auf keinen Fall
    wie damals der Papst auf eine aktive und engagierte Friedenpolitik in der
    Irak-Frage festlegen wollte. Es wäre zu früh zu sagen, ob die
    amerikanisch-britische Besetzung ein Fehler gewesen sei, erklärte er 2003
    ausweichend in einem Interview: „Ich glaube die Geschichte wird darüber
    urteilen.“ Der Korea-Krieg und der Zweite Weltkrieg hätten immerhin dazu
    beigetragen, den „Rest der Zivilisation und die Demokratie zu schützen.“
    Als Gegenstrategien wurden von ihm keine Appelle an die „Regierungen der
    Willigen“ oder Solidaritätserklärungen mit der UNO oder Aufrufe zu den
    weltweiten Anti-Kriegs-Demonstrationen verfasst, sondern sein „Protest“
    erschöpfte sich mehr oder weniger in abstrakten Friedensbekenntnissen und
    schlaffen Gebetsaufforderungen, wie der Folgenden: „Alles was wir tun
    können ist, für den graduellen Abbau der Kriegstradition zu beten. Ich weiß
    aber nicht, ob unsere Gebete von irgendeiner praktischen Hilfe sind.“   Diese Vogel-Strauß-Politik blieb nicht unbemerkt und wurde in den mehreren
    Journalisten mit Befremden kommentiert. Einer davon war der bekannte
    amerikanische Historiker Howard Zinn: „Ich habe den Dalai Lama immer wegen
    seiner Plädoyers für Gewaltlosigkeit und seiner Unterstützung der
    tibetischen Rechte gegen die chinesische Okkupation bewundert. Aber ich
    muss sagen, ich war enttäuscht, als ich mir seinen Kommentar zum Irak-Krieg
    angesehen habe, denn das ist eine so offensichtliche und klare moralische
    Angelegenheit bei der massive Gewalt gegen die Iraker ausgeübt wurde, was
    Tausende von Toten zur Folge hatte.“ – sagte Zinn. Die Neue Zürcher
    Zeitung kommentierte ironisch das Verhalten des Tibeters als die Taktik
    „eines Interessenpolitikers, der weiß, wer ihm die Butter aufs Brot
    streicht“. Das bestätigte auch der Journalist Adrian Zupp,
    der im Bosten Phoenix einen Artikel
    mit dem Titel veröffentlichte: „Was würde Buddha tun? Weshalb nimmt der
    Dalai Lama nicht einen Kampf [für den Frieden] auf?“. Zupp
    meint: „Wenn immer er auf dieses Thema [den Irak Krieg] zu sprechen kommt, ist
    das innerhalb der Vorgaben der US-Antwort.“    Der Dalai Lama ist bekannt und geschätzt wegen seiner
    pazifistischen Äußerungen, wegen seiner Plädoyers für Mitgefühl und
    Menschlichkeit, für seine Frauenfreundlichkeit, für seine
    Demokratiebekenntnisse. Es ist ihm gelungen, dieses Bild eines aufgeklärten
    und reformfreudigen Religionsführers zu verbreiten. Das ist falsch! Er und
    sein System sind ein Teil der Apokalyptischen Matrix,
    die Ursache für den Krieg der Religionen, die Ursache für den Krieg der
    Religionen.       
    
 Post Skriptum:  Die Interviews des Dalai Lama
    aus den letzten Jahren tragen den Charakter von Rechtfertigungen, da sich
    die Kritik an ihm und seinem System immer weiter verbreitet hat. Dennoch
    gibt es noch Dutzende von  westlichen
    Journalisten, die ständig Elogen und Unwahrheiten über den Religionsführer
    in den großen Medien verfassen. Artikel und Gespräche werden auf exakteste
    vorbereitet, jede Frage und jede Antwort sind im Vorhinein festgelegt.
    Aufgrund der zahlreichen Problemfelder, die mit seiner Person heute
    verbunden werden, gibt er kaum noch spontane Interviews. Man versuchte
    vermeidet diese zu vermeiden, wie beim Deutschland Besuch in Niedersachsen
    September 2013, beziehungsweise werden Fragen im Vorfeld von Mitarbeitern
    des Dalai Lama zensuriert. In einer offiziellen Mitteilung hatte damals der
    Deutsche Journalistenverband solche Zensurversuche der Organisatoren
    kritisiert. Darin heißt es, dass Journalistinnen und Journalisten ihr Ton-,
    Bild- und Videomaterial vor einer Veröffentlichung zur Freigabe vorlegen
    müssten.  […]  Außerdem sollten vor und nach den
    Veranstaltungen keine Ton- und Bildaufnahmen gemacht werden. Bei
    Zuwiderhandlung würden die Aufnahmegeräte der Journalisten bis zum Ende der
    Veranstaltung konfisziert.    Kritik an den
    Akkreditierungsbedingungen begegnete der Veranstalter Ganden Shedrub Ling mit dem Hinweis, Journalisten würden
    „lediglich zur Einhaltung höflicher und respektvoller Verhaltensregeln
    angehalten“. Daneben solle vermieden werden, dass „potentielle und
    außergewöhnliche Missgeschicke ,paparazzimäßig’“
    in der Welt verbreitet würden. „Das ist der Versuch, die Berichterstattung
    über den Besuch des Dalai Lama zu zensieren“, urteilte
    DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken.
    „Berichterstatter sollten keinesfalls diese Konditionen akzeptieren. Wenn
    der Veranstalter nicht einlenkt, ist der Boykott der Berichterstattung die
    einzig richtige Reaktion.“    Die Deutsche Presseagentur
    (dpa), der Evangelische Pressedienst (epd) und der Norddeutsche Rundfunk hatten denn auch unter diesen Bedingungen eine
    Berichterstattung erst einmal abgelehnt. Erst unter dem Protestdruck der
    Medien wurden die peinlichen Akkreditierungsbestimmungen von tibetischer
    Seite aufgehoben. 
    
 Quellen:  FAZ:
    Dalai Lama Tenzin Gyatso
    im Interview zur  Huffington Post: So vereinnahmen
    Rechtspopulisten jetzt den Dalai Lama Buddhismus
    in China und Tibet – einen gesellschaftsverändernde Kraft? Buddhist soft power – chinese style Asia News: Monks revere Xi-Jinping: A reincarnation of the Buddha  Tibetan lamas collaborate with China Der Lamaismus als ein Kultsystem   Aus dem Trimondi Online Magazine: Der
    Stern: Die zwei Gesichter des Dalai Lama – Der sanfte Tibeter und sein
    undemokratisches System Krieg, Terror und
    Weltuntergänge im Lamaismus und Buddhismus Die
    Apokalypse des Dalai Lama – Kritische Thesen zum Kalachakra
    Tantra  Buddha
    gegen Allah Gewalt, Töten
    und gerechte Kriege im Buddhismus  Der Dalai Lama und
    die CIA Das Verhältnis
    des XIV. Dalai Lama zur Religiösen Rechten Indiens Lamaistische Doomsday-Prophezeiungen als Inspirationsquelle für
    Nazis und Terroristen Peinlichen
    Freundschaften zu SS-Männern  SS-Mann und Bergsteiger Heinrich
    Harrer – Mentor des Dalai Lama Heinrich Harrer –
    Trübes im Ozean des Wissens Bouddhisme tibétain et nazisme – Le
    cas Jean Marquès-Rivière Rotes Shambala Ein
    Kriegsritus des Dalai Lama  Die
    apokalyptischen Matrix, Ursache für den Krieg der Religionen    Die englische Version des Buches “Der Schatten des Dalai
    Lama“ finden Sie unter: The Shadow of the Dalai Lama –
    Sexuality, Magic and Politics in Tibetan Buddhism     |